Starnberger Gewerbegebiet:Parkhaus nimmt Gestalt an

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308 Parkplätze hat künftig das im Bau befindliche Parkhaus am Seilerweg im Starnberger Gewerbegebiet. (Foto: Georgine Treybal)

Ende des Jahres soll der bis zu 18 Meter hohe Neubau am Seilerweg in Starnberg eröffnet werden

Von Peter Haacke, Starnberg

Freie Parkplätze sind ein seltenes Gut im Starnberger Gewerbegebiet rund um die Gautinger Straße. Entlastung verheißt ein neues Parkhaus in der Nähe des Bahnhofs Nord mit 308 Stellplätzen. Das neue Parkdeck im Seilerweg soll voraussichtlich bereits Ende des Jahres eröffnet werden. Der Bau des an seiner höchsten Stelle 18 Meter hohen Projekts macht sichtbare Fortschritte: Nachdem in den vergangenen Tagen das Treppenhaus in solidem Stahlbeton erstellt wurde, entsteht jetzt über sechs Etagen eine imposante Stahlkonstruktion mit Auffahrrampen.

Das neue, etwa 2,5 Millionen Euro teure Parkhaus auf dem einstigen Schlachthofgelände überragt die benachbarten Gebäude deutlich, ein Kran lässt die tonnenschweren I-Profil-Stahlträger mit bis zu zwölf Metern Länge schweben - ein faszinierendes Schauspiel. Auf jeder Etage sind zirka 50 Parkplätze mit einer Standard-Breite von 2,50 Metern geplant. Allerdings sind jeweils sechs Stellflächen "gefangen", können also nicht genutzt werden, ohne ein weiteres Fahrzeug zu bewegen. Diese 36 Stellflächen sowie 36 weitere - also insgesamt 72 Plätze -wird der Starnberger Unternehmer und Bauherr Winfried Reithmeier dauerhaft vermieten.

Noch im Vorjahr hatte sich ein anhaltender Konflikt zwischen Reitmeier und der Stadtverwaltung zur Nutzung des Gebäudes ergeben: Der Eigentümer des Parkhauses wollte die Parknot für die Betriebsangehörigen im Gewerbegebiet mindern und gleichzeitig umliegenden Autohäusern rein gewerbliche Abstellfläche als Depot etwa für Neuwagen zur Verfügung stellen. Interesse bestehe an bis zu 180 dauerhaft vermieteten Stellplätzen, hieß es. Die Stadt aber ist vor allem an öffentlichem Parkraum interessiert. Mittlerweile regelt ein städtebaulicher Vertrag die Details, erklärte Reitmeiers verantwortlicher Architekt Walter Mayer auf Anfrage. Beschränkt auf ein Jahr werden demnach vorerst nur die 72 Plätze dauerhaft vermietet. Sollte sich diese Regelung als unrentabel erweisen, soll nachgebessert werden - ein Kompromiss in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Erfolg. Bis dahin will Reitmeier auf Monats- sowie Tagesmieter setzen. Die Tarife sind bislang nicht bekannt.

Auf dem Dach des "Plus-Energie-Parkhauses" (Mayer) wird eine Solaranlage montiert, die nach derzeitigen Plänen 38 Kilowatt/Stunde erzeugen wird. Auf dem Wunschzettel steht aber eine Erweiterung um weitere 44 Kilowatt. Angestrebt ist, Energie für zehn E-Mobile-Ladeplätze sowie die Hauselektrik bereitstellen zu können. Mit weiteren Fotovoltaikelementen aber würde die genehmigte Maximalhöhe des Hauses um 1,50 Meter überschritten; der Bebauungsplan müsste dazu auf Antrag ein weiteres Mal geändert werden.

In unmittelbarer Nähe des neuen Parkhauses in der Seilerstraße war bislang auch der Bau einer Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS) vorgesehen. Allerdings gilt der Standort nicht als optimal, zumal das Schulgebäude - ähnlich wie das Parkhaus - auf einer relativ kleinen Grundfläche mit entsprechender Höhenentwicklung konzipiert werden müsste. Nachdem der Starnberger Stadtrat zuletzt mehrheitlich gegen den Bau einer so genannten ortsnahen Umfahrungsvariante votiert hat, könnte nun wieder ein FOS/BOS-Standort in den Fokus rücken, der zwischenzeitlich schon aus dem Rennen war: das Gelände am Rand des Leutstettener Mooses hinter dem Creativ-Center.

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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