Starnberg:Parkhaus für Klinikum geplant

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Marode und zu klein: das Parkdeck am Klinikum. Ein großes Parkhaus soll die Situation für Besucher entspannen. (Foto: Arlet Ulfers)

Das neue Gebäude soll dreistöckig werden. In der Bauzeit sind Stellplätze an der Zeppelinstraße vorgesehen.

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Einen Parkplatz zu finden am Kreisklinikum in Starnberg ist reine Glückssache. Zwar gibt es ein Parkdeck, aber dieses ist meist belegt. Außerdem ist es baulich in einem desolaten Zustand, sodass 30 Stellplätze im Untergeschoss gesperrt werden müssen. Das soll sich bald ändern. Denn die zuständige Kreiskrankenhaus GmbH will zusammen mit dem Landkreis ein neues, größeres Parkhaus bauen. Ein Bürogebäude, in dem Teile der Klinikverwaltung untergebracht werden sollen, ist auch geplant: Kosten etwa vier Millionen Euro. Die Pläne wurden am Donnerstag im Bau- und Kreisausschuss von Klinikchef Thomas Weiler und Kreiskämmerer Stefan Pilgram vorgestellt.

Für Weiler ist die Situation in der Oswaldstraße, an der die Klinik und das Parkdeck liegen, höchst dramatisch. Nicht nur, weil schon von 10 Uhr an das Parkdeck restlos zugeparkt ist, sondern weil Rettungswagen kaum zur Notaufnahme fahren können, wenn der Stadtbus vor ihnen steht. "Ich warte nur, dass ein Patient stirbt, weil der Rettungswagen nicht durchkommt", sagte er. Albert Luppart forderte daher ein eigenes Verkehrskonzept für die Oswaldstraße mit durchgehendem Parkverbot, um die "Besucher in das Parkhaus zu bekommen" und um für freie Fahrt für die Rettungswagen zu sorgen. Auch die Grünen plädierten für ein Mobilitätskonzept, dazu noch Ladesäulen für Elektroautos. Bis es soweit ist, muss erst das neue Parkhaus gebaut werden. Dieses soll laut Weiler dreistöckig werden, ebenso das Bürogebäude. Insgesamt will die Kreisklinik 33 Millionen Euro in den kommenden Jahren investieren. 30 Millionen Euro waren es in der Vergangenheit.

Das Parkdeck wird im nächsten Jahr abgerissen. 2001 war es vom Landkreis für 1,2 Millionen Euro gebaut und dann dem Krankenhaus überlassen worden. Den Neubau zahlt künftig die Klinik GmbH, dafür verzichtet der Landkreis auf Pachteinnahmen und gibt noch 660 000 Euro dazu. Für 2019 ist die Fertigstellung vorgesehen. In der Bauzeit wird allerdings die Parksituation noch schwieriger. Damit es nicht zum Kollaps kommt, wird schon in diesem Monat ein Grundstück an der Zeppelinstraße, das dem Landkreis gehört, zum Parkplatz umgebaut. Dieser Interimsparkplatz bleibt bis zur Fertigstellung des Parkhauses bestehen. Manfred Herz kritisierte in der Diskussion das Gebaren des Landkreises. "Der Landkreis baut für 1,2 Millionen das Parkdeck, übergibt es, und verzichtet jetzt auch Pachteinnahmen von 1,5 Millionen Euro." Er sah eher die Klinik in der Pflicht und wunderte sich, warum diese das Parkdeck nicht gepflegt habe. Er sei damals noch nicht hier gewesen, meinte Weiler.

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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