Starnberg:Parkgebühr verdoppelt

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Das Centrum-Parkhaus nutzen viele Besucher von Kulturveranstaltungen in der Schlossberghalle. (Foto: Treybal)

Centrum-Geschäftsführer hat die Preise in der Schlossberg-Tiefgarage drastisch erhöht

Von Peter Haacke, Starnberg

Nutzer der "Centrum"-Tiefgarage unterhalb der Starnberger Schlossberghalle müssen seit einigen Tagen tiefer in die Tasche greifen, wenn sie ihr Fahrzeug auf einem der mehr als 300 Stellplätze abstellen und zeitgleich eine Veranstaltung in der Schlossberghalle stattfindet. Grund: Laut Betreibergesellschaft sind die Gebühren von bislang vier auf nunmehr acht Euro erhöht - eine Preissteigerung um 100 Prozent. Im Rathaus hat es daraufhin zwar etliche Beschwerden gegeben, die aber folgenlos bleiben. Die Stadt hat zwar Nutzungsrecht für eine bestimmte Anzahl an Stellplätzen, aber keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die Preisgestaltung. Die neuen Tarife sind auch dem Umstand geschuldet, dass die Stadtverwaltung auf ein seit Herbst 2014 unterbreitetes Angebot von Michael Krenn, Geschäftsführer der Eigentümer-Gesellschaft "Alte Post Flensburg", monatelang nicht reagiert hat.

Betroffen von den neuen Tarifen sind in erster Linie Besucher von Abendveranstaltungen in der viel frequentierten Starnberger Schlossberghalle, die als einziger Veranstaltungsort in der Kreisstadt bis zu 415 Sitzplätze bietet. Ob Theateraufführungen, Konzerte, Empfänge, Ausstellungen, Sportevents oder Messen - der große und der kleine Saal des Gebäudes am Schlossberg sind gefragte Veranstaltungsorte. Besucher, die mit dem Auto anreisen, schätzen in der mit Parkplätzen nicht gerade gesegneten Stadt die Tiefgarage, über die man per Aufzug problemlos die Schlossberghalle erreicht. Die Tarife finden sich online auf der Homepage der Betreibergesellschaft Apcoa: Kurzparker zahlen im Normalfall 1,50 Euro/Stunde, im Abendtarif (19 bis 1 Uhr) maximal vier Euro. Im "Sondertarif" bei Veranstaltungen in der Schlossberghalle, auch an Wochenenden und Feiertagen, sind pauschal acht Euro fällig. Begründet wird der Preis durch erhöhten Personal- und Energieeinsatz.

Damit ist die oberste Messlatte aber wohl noch nicht erreicht. Weitere Preissteigerungen sind nicht ausgeschlossen - sobald sich ein Käufer für die Tiefgarage gefunden haben sollte. Bekanntlich hatte der Stadtrat im Sommer Kauf oder Anmietung der seit Jahren weitgehend leer stehenden Ladenpassage "Centrum" abgelehnt: 700 000 Euro Gesamtjahresmiete, so hieß es in der Sitzung nach kurzer Debatte, seien zu teuer für knapp 2500 Quadratmeter Nutzfläche nebst dazugehörigen 307 Tiefgaragenplätzen. Monatelang hatte Krenn der Stadt zuvor die Immobilie als Paket angeboten, die nach einem Umbau möglicherweise auch für die Volkshochschule neue Heimat hätte werden können. Nachdem der Geschäftsführer aber nach eigenen Angaben trotz aller Bemühungen keine verbindlichen Antworten von Bürgermeisterin Eva John erhalten hatte, zog er sein Angebot zurück. Das Centrum soll nun stückchenweise durch die Starnberger Maklerin Claudia Bader veräußert werden. Dem Vernehmen nach ist das Interesse groß, bereits im November sollen die ersten Verkäufe beginnen.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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