Starnberg:O Tannenbaum

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Emanuel Schwaiger verkauft in Starnberg Christbäume aus Dänemark und Deutschland. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Christbaumverkauf im Landkreis hat bereits begonnen - besonders gern genommen werden Nordmanntannen und Fichten. Beim Kauf sollte man allerdings genau auf die Herkunft der Nadelhölzer achten

Von Isabella Bauer, Starnberg

Der Christbaum gehört hierzulande zu Weihnachten wie die Kälte zum Winter. Seit Jahrhunderten zieren feierlich geschmückte Nadelhölzer Wohnungen und Häuser. Rund vier Millionen Bäume werden in Bayern jährlich umgesetzt. Beim Kauf gilt: Je früher die Suche nach der passenden Tanne oder Fichte beginnt, desto mehr Auswahl besteht. Jetzt gibt es im Landkreis noch ein großes Sortiment. Händler Emanuel Schwaiger: "Die Bäume werden nicht schöner, langes Warten beim Kauf lohnt sich nicht." Schwaiger betreibt in diesem Jahr zwei Stände in Starnberg: neben dem Blumengeschäft "Le Fleur" am Bahnhof See und an der Maximilianstraße. Die Ware kommt aus Dänemark oder Deutschland, es gibt Nordmanntannen und die eine oder andere Fichte. Nächste Woche sollen außerdem Nobilis-Tannen eintreffen. Eine robuste Variante, die Wärme gut verträgt. Schwaiger: "Die Nobilis riechen besonders gut - nach Zitrone." Am Bahnhof vertreibt der Händler, eingemummt in Fleece und Strickmütze, Bäume der Premiumklasse, das Stück kostet hier um die 45 Euro - dafür ist der Wuchs außergewöhnlich gleichmäßig. An der Maximilianstraße steht die Standardklasse, der Preis liegt hier bei etwa 40 Euro. Schwaiger beliefert Kunden im Umkreis kostenlos. Bis zum 24. Dezember hofft er zirka 2000 Stück an den Mann gebracht zu haben. Nach den ersten Verkaufstagen ist er zufrieden: "Es läuft nicht schlecht, obwohl es noch ruhig ist, wahrscheinlich wegen der warmen Temperaturen."

Die Feuerwehr Oberalting-Seefeld verkauft am dritten Adventswochenende wieder Nordmanntannen. Diese sind wegen ihrer weichen Nadeln und ihrer Haltbarkeit besonders beliebt. Gestaffelt nach Größe kann mit einem Preis von 28 bis 35 Euro gerechnet werden, ungefähr 300 Stück beziehen die Feuerwehrler von einem Greifenberger Händler. Er liefert von der eigenen Plantage, aber auch Exemplare aus Skandinavien. Als besonderen Service wird der Stamm auf Kundenwunsch passgenau angespitzt.

Beim Buttlerhof in Tutzing organisiert Josef Hofrichter noch bis zum 20. Dezember den Christbaumverkauf. "Der Großteil des Bestandes sind Nordmanntannen, es werden aber auch vereinzelte Fichten dabei sein," sagt Hofrichter. Seine Ware ist ungespritzt, sie kommt von einer Bio-Plantage bei Rosenheim. Der Erstschlag war erst im Dezember: ein Vorteil im Vergleich zu Importen, die schon vor Monaten gefällt wurden und meist mit Herbiziden behandelt seien. Gegen einen Aufpreis von zehn Euro liefert Hofrichter auch nach Hause.

Profis im Christbaumgeschäft sind die Verantwortlichen auf Gut Kerschlach. An allen Adventswochenenden haben Besucher von zehn bis 17 Uhr im Klostergarten die Qual der Wahl. 600 bis 700 biozertifizierte Nordmanntannen aus dem vier Hektar großen Kerschlacher Gutsforst stehen auf der Verkaufsfläche.

Nach Bedarf werden die Bäume laufend frisch nachgeschlagen. Landwirtschaftsmeister Max Pfender: "Die Kleinsten sind zirka einen halben Meter hoch, aber wir bieten auch fünf Meter große Tannen an." Der Preis wird gestaffelt, der Meter kostet um die 21 Euro.

Der bayerische Forstminister Helmut Brunner begrüßt den großen Anteil an Nadelhölzern bayerischer Herkunft: "Ein heimischer Christbaum stärkt die regionale Wirtschaft und hilft, Ferntransporte quer durch ganz Europa zu vermeiden." Schlagkräftige Argumente der bayerischen Ware sind nach Ansicht des Ministers außerdem Frische und hohe Qualität. Mehr als die Hälfte der Verbraucher würden sich inzwischen für einen Baum aus Bayern entscheiden, die Tendenz sei steigend. Beim Kauf rät das Ministerium für Forsten dazu, auf die Banderole mit stilisiertem Weihnachtsbaum zu achten, auf der die Aufschrift "Bayerischer Christbaum" prangt.

Ist das gute Stück zu Hause angekommen sollte es laut Verein Bayerischer Christbaumanbauer noch im Netz an einem kühlen Ort in einem Eimer Wasser aufbewahrt werden. Idealerweise einen Tag vor dem Schmücken werden Tanne oder Fichte aus dem Geflecht befreit - dann können sich die Zweige über Nacht senken. Das erleichtert das Schmücken. Im Haus oder in der Wohnung sollte der Baum möglichst weit weg von der Heizung platziert werden: je weniger Wärme, desto weniger Nadeln auf dem Wohnzimmerboden. Außerdem ist ein Ständer mit Wasserbehälter empfehlenswert, eine zimmerhohe Tanne braucht beispielsweise zwei Liter am Tag.

© SZ vom 07.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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