Starnberg:Nur ein Thema

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Am Donnerstag beschäftigt sich der Stadtrat mit der Seeanbindung

Hinter dem Thema "Seeanbindung" verbirgt sich ein Komplex, der Starnberg ein völlig neues Gesicht geben könnte: Seit dem historischen Sündenfall 1854, der dem einstigen Fischerdorf am Nordufer des Würmsees zwar eine Eisenbahnverbindung nebst Bahnhofsgebäude bescherte, Starnberg aber von seinem attraktivsten Flecken abtrennte, ärgern sich Generationen von Anwohnern darüber, dass der See von der Stadt her kaum mehr zu sehen ist. In den vergangenen Jahren gab es zwar allerlei Bemühungen und abenteuerliche Pläne, diesen unerfreulichen Umstand wenigstens ein bisschen abzumildern. 1987 schloss die Stadt Starnberg mit der Deutschen Bahn einen politisch höchst umstrittenen Vertrag, der im Kern die Rückgabe der nicht benötigten Bahngrundstücke an die Stadt vorsieht. Zuletzt befasste sich der "Arbeitskreis Seeanbindung" mit der Materie und legte 2014 seinen Abschlussbericht vor. Seither aber war es ruhig geblieben um das Thema, eine Aussprache dazu hat es bislang nicht gegeben.

Nun greift der Stadtrat den Themenkomplex endlich wieder auf: Der "Projektausschuss Bahnhof See" wird sich am Donnerstag, 16. Juli (18 Uhr, Schlossberghalle), ausschließlich der Seeanbindung widmen. Auf der Tagesordnung stehen die Darstellung der Arbeitskreis-Ergebnisse 2012 bis 2014, Rahmenbedingungen für den Umbau der Bahnhöfe Starnberg See und Nord sowie die Festlegung der künftigen Arbeitsweise und die Begleitung des Projektausschusses. Zudem fordert die WPS-Fraktion, die eine Mitarbeit im Arbeitskreis zuletzt verweigert hatte, wieder einmal die Offenlegung aller städtischen Verträge mit der Deutschen Bahn seit 1985, der Ausgaben, Nebenkosten, Leistungen und Gegenleistungen bei der bisherigen Vertragsumsetzung sowie eine "vollständige Kalkulation aller zu erwartenden Ausgaben einschließlich Nebenkosten und realistischer Risiken" und deren Finanzierung bis zum Abschluss des Projekts. Als Knackpunkt des Vertrags gilt eine von der Bahn geforderte Gleisverlegung.

© SZ vom 15.07.2015 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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