Starnberg:Notfall-Hilfe für Hörgeschädigte

Etwa jeder fünfte Landkreisbürger ist schwerhörig oder taub. Das kann in Notsituationen gefährlich werden: Menschen mit gravierender Hörbeeinträchtigung können nicht einfach zum Telefon greifen, um Polizei, Feuerwehr oder die Ambulanz zu rufen. Der Behindertenbeauftragte des Landratsamtes Starnberg, Maximilian Mayer, empfiehlt Betroffenen den Telefon-Vermittlungsdienst Tess Relay: Das Service-Unternehmen ist rund um die Uhr erreichbar, verständigt die Notrufnummern 110 oder 112 und übersetzt das Gespräch simultan. Darüber hinaus bietet Tess Relay Dolmetscherleistungen am Telefon in Gebärdensprache (TeSign) und in Schriftsprache (TeScript) an: So wird es gehörlosen, ertaubten und stark schwerhörigen Menschen ermöglicht, eigenständig mit hörenden Menschen zu telefonieren.

Außerdem rät Mayer zur Installation der Notfall-, Informations- und Nachrichten-Warn-App NINA auf dem Smartphone oder Tablet: Auch wer Sirenen oder Nachrichten nicht hören kann, erhält damit wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes und des Deutschen Wetterdienstes. Mayer begrüßt, dass diese Warn-App jetzt auch im Landkreis abgerufen werden kann, denn die Einführung eines kommunalen Warn- und Informationssystems ist Teil des Aktionsplans für Menschen mit Behinderungen des Landkreises Starnberg "Gemeinsam stärker".

© SZ vom 08.01.2019 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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