Starnberg:Not-Termine für die Azubis

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Bäckerei Meier zeigt bei Agentur "Massenentlassungen" an

Wenn am 2. April die Starnberger Bäckerei Meier ihren Betrieb einstellt, sind allein etwa 45 Mitarbeiter in der Zentrale an der Emslander Straße von der Schließung betroffen. Die Anzeige für die "Massenentlassung" sei fristgerecht erfolgt, teilte am Dienstag Dirk Dieber von der Arbeitsagentur in Starnberg mit. Die beitragspflichtigen Beschäftigten müssten sich bereits in diesen Tagen arbeitslos melden. Für die Auszubildenden werden laut Dieber jetzt "Nottermine" angeboten, damit die Lehrlinge möglichst nahtlos ihre Ausbildung im Bäckereinhandwerk fortsetzen können.

Nach Angaben der Firma Meier werde die Bäckerei Rackl aus Olching "einen Teil der Filialen" übernehmen. Mit Rackl sei die Familie Meier seit Generationen freundschaftlich verbunden. Zudem sollen zwei weitere Unternehmen am Filialnetz interessiert sein. Eine Stellungnahme zu den weiteren Plänen war bis zum Dienstagabend von Firmenchef Stephan Meier nicht zu erhalten. Vermutlich aber sind in Starnberg die Geschäfte in der Hauptstraße und Hanfelder Straße von der Schließung bedroht. Auch das Unternehmen Rackl äußerte sich noch nicht auf Anfrage der SZ. Doch etliche Läden der insgesamt 19 Meier-Geschäfte in der Region könnten für "Rackls Backstubn" lukrativ sein. Denn die Firma sucht nicht nur gute Mitarbeiter, sondern auch exzellente Standorte für ihr Filialnetz. Das wären "1a-Lagen" in Orten mit mehr als 10 000 Einwohner, heißt es auf der Homepage von Rackl. Bäcker-Innungsmeister Wilhelm Boneberger aus Gilching hat von Meiers Geschäftsaufgabe erst am Dienstag aus der Presse erfahren. "Ich bin von der Nachricht überrascht", sagte Boneberger der SZ. Aber es herrsche im Backgewerbe auch durch die Backwaren bei den Discountern ein "Wettbewerbsdruck", der womöglich mit dieser Entscheidung zusammenhänge, vermutet Boneberger. In den Fokus war die Bäckerei Meier schon vor drei Jahren geraten: Ein unbekannte Serientäter hatte Türschlösser von Meier-Filialen verklebt, um die Firma offenbar zu schädigen.

© SZ vom 15.03.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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