Nepomuk:Habemus Bürgermeister!

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Andreas Kemmelmeyer zieht von Unterföhring in den Landkreis Starnberg. (Foto: Sebastian Gabriel)

Der Landkreis Starnberg hat einen neuen Rathauschef - allerdings nur als Bewohner. Denn der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer zieht nach Starnberg - und bekommt dafür gehörig Gegenwind aus seiner alten Heimat.

Kolumne von eurem Nepomuk, Starnberg

Heute komme ich mal mit einer richtigen Knallernachricht um die Ecke: Wir haben einen neuen Bürgermeister! Nein, keine Sorge, der Starnberger Rathauschef Patrick Janik bleibt noch bis mindestens 2026 im Amt. Und auch in Tutzing stehen im November zwar Wahlen an. Aber nein, auch hier kann ich Entwarnung geben, Marlene Greinwald hat nicht vorzeitig das Handtuch geworfen. Das ist nämlich das Tolle daran: Wir haben im Landkreis Starnberg zwar einen neuen Bürgermeister. Aber dafür musste niemand anderes dieses Amt aufgeben.

Wie das geht? Ganz einfach: durch Zuzug. Der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer hat sich dazu entschlossen, zu uns ins Fünfseenland zu ziehen. Rathauschef im Nordosten von München bleibt er aber. Und ich muss sagen: Ich kann ihn gut verstehen, den Herrn Kemmelmeyer.

Starnberg (Foto: Bernd Schifferdecker)

Weil ganz ehrlich: Müsste ich mich entscheiden, zwischen Großstadt und Flughafen oder Großstadt und Bergen zu wohnen, würde ich natürlich zu Letzterem tendieren. Logisch, für mich als Wassergeist sind unsere Seen das Hauptargument für meine Standortwahl. In Unterföhring müsste ich wahrscheinlich schauen, in irgendeiner Pfütze vor der Kreissparkasse unterzukommen, Wohnraum für Wassergeister ist dort bekanntlich knapp.

Aber zurück zu Kemmelmeyer: Der hat jetzt zwar ein schönes, neues Zuhause, aber auch ordentlich Ärger in Unterföhring. Denn wenn ein Bürgermeister nicht vor Ort wohnt oder - noch schlimmer - gar nicht aus selbem kommt, gefällt das vielen Leuten nicht. Ich habe mich ein bisschen umgehört, und tatsächlich: Aus mehreren Fraktionen schlägt Kemmelmeyer Gegenwind entgegen. Gerade mit Blick auf die Kommunalwahl 2026 heißt es da oft: Wenn der Bürgermeister nicht mehr in Unterföhring wohnt, dann soll er dort auch nicht wieder antreten.

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Ich verstehe die Leute ja, ein pendelnder Bürgermeister ist vermutlich wirklich nicht so das Wahre. Aber ganz ehrlich: Bestimmt sind einige auch einfach nur ein bisschen neidisch. Denn wenn sie im Sommer den Grill anschmeißen und freudlos ein paar Würstchen vor sich hin brutzeln lassen, planscht ihr Rathauschef gerade im See herum.

Vielleicht lernen wir uns bei der Gelegenheit ja auch mal kennen: Interessiert mich ja schon immer, wer das so ist, mit dem ich meinen See teilen muss. Aber wenn die Leute nett sind, mache ich das gerne. Kann ja schließlich nicht jeder von sich behaupten, mit dem Bürgermeister von Unterföhring gebadet zu haben.

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