Starnberg:Mobilität zum Ausleihen

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Der Landkreis setzt auf das Verleihsystem "MVG Rad", das in allen Gemeinden eingerichtet werden soll

Von Christine Setzwein, Starnberg

Die Lücke für die "letzte Meile" schließen will Susanne Münster, Verkehrsmanagerin des Landkreises, mit dem öffentlichen Fahrradverleihsystem "MVG Rad". Es soll noch heuer in Gilching und Krailling eingeführt werden. Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität sprach sich am Dienstag einstimmig für das Projekt aus. Voraussetzung ist eine Zweckvereinbarung mit der Landeshauptstadt München, der ebenfalls zugestimmt wurde. Außerdem müssen Vereinbarungen zwischen Landkreis und jeweiliger Kommune getroffen werden. Der Kreis zahlt in jeder Gemeinde eine Station, wenn sich diese verpflichtet, ebenfalls mindestens eine zu finanzieren. Eine Stele für acht Räder und zehn Ständerplätze kostet etwa 25 000 Euro. Ziel ist, das Leihsystem stufenweise in allen Gemeinden aufzubauen.

An den S-Bahnhöfen und in den Gewerbegebieten Gilching, Gauting und Krailling gab es bereits nextbike-Leihräder, aber die Stationen sind gekündigt, bereits abgebaut oder werden nicht mehr gepflegt. "Wir waren der erste Landkreis, der dieses Verleihsystem überhaupt etabliert hat", sagte Münster. Das Angebot sei von Pendlern sehr gut angenommen worden, vor allem in Gilching. Jetzt seien die drei Gemeinden mit der dringenden Bitte gekommen, die Lücke im Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs - den Weg von der Bahn zur Arbeit - zu schließen. Wie eine Umfrage der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (Gwt) ergeben habe, sei auch das Interesse von 51 Unternehmern sehr groß an dem Verleihsystem. 20 von 200 befragten touristischen Betrieben könnten sich ebenfalls eine Beteiligung vorstellen. Gilching will sechs Standorte für MVG Rad, Krailling drei und Gauting fünf. Bis 2022 sollen alle Kommunen mit Leihstationen ausgestattet sein.

Den Landkreis kostet die Einführung des Mietradsystems heuer 50 000 Euro, insgesamt rechnet Münster mit 300 000 Euro. "Eine freiwillige Leistung", betonte Münster. Die laufenden Betriebskosten müssen die Gemeinden zahlen. "Es wäre schön, wenn das klappen würde", meinte Landrat Karl Roth (CSU), Tim Weidner (SPD) fand, das Geld sei im Sinne von Mobilität und Klimaschutz "gut investiert".

31 000 Euro gibt der Kreis für eine Machbarkeitsstudie aus, in der Routen für eine "Radautobahn" von Starnberg nach Planegg untersucht werden. "Das ist ein Zeichen für unseren Radverkehr im Landkreis", sagte Münster. Weidner berichtete von "einem Schwung Kollegen", die täglich von Starnberg nach München radelten. Für Martin Fink (CSU) ist die Studie für einen schnellen Radweg "der Beginn eines guten Konzepts".

© SZ vom 20.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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