Starnberg:Mit Glühwein nach Dinard

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Schwedenfeuer, Weihnachsgebäck und eine Menge Glühwein hat die Starnberger Delegation dabei, die gerade in die Partnerstadt Dinard unterweg ist. (Foto: Georgine Treybal)

Eine Abordnung aus Starnberg ist mit einem Verkaufsstand beim Lichterfest vertreten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Was den Starnbergern ihre Französische Woche ist, ist für die Einwohner der bretonischen Partnerstadt Dinard ihre "Fête des Lumières". Das Lichterfest findet am kommenden Wochenende statt, und erstmals wird der Starnberger Partnerschaftsverein "Freunde von Dinard" dort mit einem Verkaufsstand vertreten sein.

Mit zwei voll beladenen VW-Bussen haben sich Erika und Günter Link sowie Renate Menzel und Anton Schuster am Montagmorgen auf die 1250 Kilometer weite Reise nach Dinard gemacht, um die französischen Freunde mit Stollen, Plätzchen, Lebkuchen oder Glühwein zu versorgen. Vereinsmitglieder hatten 28 Kilogramm Plätzchen gebacken und alle Zutaten in französischer Sprache angegeben. Zudem wurden 250 Liter Glühwein, 100 Liter Kinderpunsch, 20 Kilogram Lebkuchen und 20 Kilo Stollen eingepackt. Sogar die Tannenzweige zur Weihnachtsdekoration werden mitgeschleppt, denn in der Bretagne wachsen keine Tannen.

Auch die Hanfelder Feuerwehr ist mit von der Partie. Sie spendierte drei riesige Schwedenfeuer in Form von rund einen Meter hohen, getrockneten Fichtenstämmen. Bürgermeisterin Eva John packte noch ein Weihnachtspäckchen gefüllt mit Lebkuchen und Plätzchen für ihre französische Amtskollegin Martine Craveia-Schütz mit dazu.

Wie die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Angelika Galata, erklärte, ist die Idee mit dem Verkaufsstand auf dem jüngsten Delegationstreffen entstanden. "Ich wusste nicht, wie es gehen sollte. Zunächst hatte keiner Zeit", sagte Galata, die als Französischlehrerin am Starnberger Gymnasium arbeitet und selbst auch nicht mitfahren kann. Sie habe sich nicht getraut, bei den Mitgliedern zu fragen, wer den Transport übernehmen könne. Als Brigitte und Andreas Schwepcke anboten, ihren VW-Bus zur Verfügung zu stellen, fiel Galata ein Stein vom Herzen. Dann hatte sich das Ehepaar Link sowie Menzel und Schuster gemeldet und sie wisse, dass der Stand bei ihnen in guten Händen sei, so Galata. Die Starnberger Helfer werden vor Ort von den Mitgliedern des Vereins "Amis de Starnberg" unterstützt.

Einige Probleme mussten nach dem Terroranschlag in Paris noch gelöst werden. Die Telefone zwischen Dinard und Starnberg liefen heiß. "Es ist Ausnahmezustand. Wir erwarten überall Kontrollen", sagt Galata. Der stellvertretende Vorsitzenden Josef Huber hatte sich um alle erforderlichen Genehmigungen gekümmert, bis hin zum Alkoholtest, der in Frankreich nicht von der Polizei, sondern vom Autofahrer gestellt werden muss. Vorsichtshalber schickte Bürgermeisterin Craveia-Schütz noch ein Bestätigungsschreiben, wonach der Transport für den Dinarder Weihnachtsstand bestimmt sei. Die Ankunft in der französischen Partnergemeinde ist für Mittwoch geplant, am Donnerstag der Standaufbau und nach dem Markt soll es am Montag zurück nach Starnberg gehen.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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