Starnberg:Mikroplastik und multiresistente Keime

Die bayerischen Badeseen haben überwiegend eine weitaus bessere Wasserqualität als der Bundesdurchschnitt. Die Hälfte der Gewässer soll ökologisch in einem guten, sechs Prozent sogar in einem sehr guten Zustand sein, teilt das bayerische Landesamt für Umwelt mit. Doch wie sauber sind die Seen wirklich? Das möchte auch die Starnberger Kreistagsfraktion der Grünen wissen: Peter Unger hat für die Sitzung am 23. Juli beantragt, die Gewässer im Landkreis Starnberg - Bäche, Flüsse und Badeseen - auf multiresistente Keime und Mikroplastik hin zu untersuchen.

Grund für das Ansinnen der Grünen ist eine Untersuchung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, das Anfang Mai zehn Badegewässer in Südbayern auf antibiotikaresistente Bakterien - darunter Staphylokokken, Darmbakterien und Pseudomonaden - unter die Lupe genommen hatte; in zwei Gewässern - Wakelake und Seehamer See - wurden dabei sogar multiresistente Erreger festgestellt. Bislang gibt es keine systematischen Kontrollen auf solche Erreger; auch Trinkwasser wird nicht routinemäßig auf multiresistente Keime untersucht.

Als weitere Gefahr für die Gewässer sehen die Grünen Mikroplastik, das bislang nur als Bedrohung für die Meere galt. Ökologen warnen jedoch auch vor negativen Folgen für die Binnengewässer: Es besteht die Gefahr, dass Mikroplastik in die Nahrungskette gelangt. "Um eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung auch wegen der beginnenden Badesaison auszuschließen", schreibt Unger, "bitten wir Sie, diesem Antrag zuzustimmen".

© SZ vom 29.05.2018 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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