Starnberg:Mehrkosten bei der FOS

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Kreis-Politiker werfen Stadt Verzögerungen vor

Landkreis-Politiker machen die Stadt Starnberg für Verzögerungen und zusätzliche Kosten beim Bau der neuen Fachoberschule (FOS) verantwortlich. Im Kreistag am Montag wies Martina Neubauer, die für die Grünen auch im Starnberger Stadtrat sitzt, auf Zusatzkosten unter anderem durch die Miete für übergangsweise genutzte Räume aufmerksam, und Kreiskämmerer Stefan Pilgram nickte eifrig. "Es freut mich aber, dass das jetzt Fahrt aufnimmt", sagte Neubauer.

Länger als erwartet haben schon die Grundstücksverhandlungen des Kreises mit der Stadt gedauert; erst Ende Dezember war der Notartermin. Und auch in der Zukunft seien es Wünsche der Stadt, die zusätzlichen Aufwand zur Folge haben, hieß es. So soll im nächsten Schritt ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden, der allein schon bis Mitte nächsten Jahres dauert. "Auch das wird es wieder verteuern", sagte dazu Landrat Karl Roth (CSU). Seiner Ansicht nach hätte ein weniger aufwendiges Verfahren ausgereicht. Zudem hält die Stadt ein Verkehrsgutachten für "zwingend erforderlich", wie Kämmerer Pilgram sagte. Diese Untersuchung muss noch vor dem Wettbewerb vorliegen.

Zu den Aussagen im Kreistag erklärt Starnbergs Bürgermeisterin Eva John, bisher seien noch gar keine Kosten für den Bau bekannt, weder die Ausbildungsrichtungen noch das Raumprogramm seien festgelegt, es sei noch nicht einmal festgelegt, welches Büro das Verfahren begleiten soll. "Zum jetzigen Zeitpunkt von Mehrkosten zu sprechen, ist deshalb aus unserer Sicht nicht seriös", lässt sie mitteilen. Zudem unterscheiden sich nach ihren Worten ein Planungswettbewerb und das vom Landrat vorgeschlagene Verfahren im zeitlichen und finanziellen Aufwand "nicht wesentlich". Von einem Wettbewerb erwarte sie eine "optimale Lösung".

Kämmerer Pilgram veranschlagt für die Planung bis zu zweieinhalb Jahre, für den Bau noch einmal so viel Zeit, so dass das neue Schulhaus auf dem Gelände des ehemaligen Betriebshofs der Stadt frühestens in fünf Jahren steht. Einstweilen werden die insgesamt 370 Schüler in Ausweichquartieren im Berufsschulzentrum und in einem früheren Firmengebäude unterrichtet. Für 163 von ihnen haben am Montag die Abiturprüfungen begonnen. Die Zahl der Absolventen sei noch einmal gestiegen, berichtet der stellvertretende Schulleiter Anton Furtmayr. Deshalb könne die Schule ihren Abschluss nicht mehr bei einer Schifffahrt auf der MS Starnberg oder in der Schlossberghalle feiern. Beide Veranstaltungsorte seien zu klein. Darum findet das Fest am Donnerstag, 5. Juli, in der Loisachhalle in Wolfratshausen statt.

In der zwölften Jahrgangsstufe nehmen 143 Schüler an den Prüfungen zur Fachhochschulreife teil, dem sogenannten Fachabitur. 77 Schüler in der Ausbildungsrichtung Sozialwesen und 66 Schüler im Bereich Wirtschaft und Verwaltung. In der 13. Klasse nehmen die Schüler ein weiteres Mal an den Abschlussprüfungen teil und können so die fachgebundene Hochschulreife oder mit einer zweiten Fremdsprache die allgemeine Hochschulreife erwerben. Von den 20 Schülern befinden sich 14 im Sozialzweig und sechs im Zweig Wirtschaft und Verwaltung.

Die bayernweit zentral gestellten Prüfungen konzentrieren sich auf diese Woche. Sie haben heuer mit Deutsch am Montag begonnen. Am Dienstag geht es mit dem Schwerpunktfach der jeweiligen Ausbildungsrichtung weiter: Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen in Wirtschaft und Verwaltung und Pädagogik/Psychologie in Sozialwesen. Nach dem prüfungsfreien Mittwoch folgen am Donnerstag die Klausuren in Englisch und am Freitag noch in Mathematik. Ende Juni finden noch die mündlichen Prüfungen statt.

Die neue FOS soll noch einen dritten Zweig erhalten. Der Kreis will beim Kultusministerium beantragen, dass in Starnberg auch die Fachrichtung "Internationale Wirtschaft" angeboten wird.

© SZ vom 15.05.2018 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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