Starnberg:Mehr als 500 Filme

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Die Firma produziert Unterrichtsmaterial für alle möglichen Fächer

Zwölf Jahre ist es her, dass Anita Stangl ihr eigenes Unternehmen namens MedienLB gegründet hat - Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards GmbH ist der volle Firmenname. Einige Jahre war sie da schon in der kleinen Branche beschäftigt, die Lehrfilme und Unterrichtsmedien für alle Schultypen herstellt - vom Lebenszyklus einer Libelle über mathematische Formeln bis hin zu Themen aus Politik, Wirtschaft, Ethik und Religion. "Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht" hieß das.

Anita Stangl war Geschäftsführerin des Instituts, aber sie wollte lieber ein eigenes Unternehmen führen. Und das seither mit Erfolg. Mehr als 500 Unterrichtsfilme hat die Firma MedienLB mittlerweile produziert, DVDs, die laut Stangl allen Lehrplänen und Bildungsstandards entsprechen - was bei 16 Bundesländern und den jeweiligen Eigenheiten im Schulsystem nicht einfach ist. Die produzierten Filme können deutschlandweit bei den rund 700 staatlichen Medienzentren, die bei den Landkreisen angesiedelt sind, ausschließlich von Schulen und Lehrern ausgeliehen werden. Viele DVDs sind von staatlicher Seite ausgezeichnet worden. 15 Festangestellte und ein Team von bis zu 150 freien Mitarbeitern stellen allein heuer rund 85 neue Filme her. Die meisten sind für die Fächer Biologie und Geografie bestimmt. Etwa zu den Themen "Das menschliche Gehirn", oder "Der Hamster", ein Film, der in der Grundschule sehr beliebt ist. Was war die schwierigste Produktion? Anita Stangl muss da nicht lange nachdenken. Ein Film über Werte und Normen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung. "Ein schwieriger Abstimmungsprozess", sagt sie. Die Filme können heruntergeladen oder auch online gestreamt werden, so funktioniert auch Netflix.

Die Themen für die Filme werden meist von Lehrern herangetragen. "Wenn mehrere Anfragen über, sagen wir mal, Bio-Lebensmittel, vorliegen, dann überlegen wird, ob wir das realisieren können", sagt Stangl. Wenn das Rohmaterial im Kasten ist, wird es geschnitten, begutachtet, auf DVD gepresst, samt dem didaktischen Begleitmaterial für Lehrer. Und ergänzendem Material für Schüler. Wenn etwa um das Hausschwein geht, gibt es ein Lied zu dem Tier, und eine Bastelanleitung. Die Produktionskosten für eine DVD belaufen sich im Normalfall auf 40 000 bis 50 000 Euro.

© SZ vom 02.05.2018 / OF - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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