Starnberg:"Macht mehr Musik"

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Cornelia Lee-Winser setzt sich als Leiterin der städtischen Musikschule Starnberg intensiv für ihre Herzensangelegenheit ein. (Foto: Arlet Ulfers)

Die Leiterin der städtischen Musikschule Starnberg, Cornelia Lee-Winser, lädt alle Teilnehmer des Landkreises, die beim Regionalwettbewerb einen ersten Preis gewonnen haben, zu einem Konzert ein

Von Ute Pröttel, Starnberg

Mit Lampenfieber kämpfen nicht nur Laien, auch Profimusiker müssen sich immer wieder überwinden, vor Publikum zu spielen. Je früher Kinder es gewohnt sind vorzuspielen, desto entspannter gehen sie mit ihrem Auftritt um. Damit beim bevorstehenden Landeswettbewerb von "Jugend musiziert" Bühnenangst gar nicht erst aufkommt, bietet die Städtische Musikschule Starnberg am morgigen Freitag den jungen Musikern im Orlando Saal eine Bühne. Musikschulenleiterin Cornelia Lee-Winser hat alle Teilnehmer des Landkreises Starnberg, die beim Regionalwettbewerb Anfang Februar in Grünwald einen ersten Preis gewonnen haben, noch einmal zu einem Konzert eingeladen. "Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, unter Livebedingungen aufzutreten", erklärt sie ihr Engagement. Bei weitem nicht alle Preisträger haben zugesagt, doch das Programm steht. Den Abend eröffnen wird der neunjährige Midas Dingemanse auf dem Marimbaphon.

Er ist der einzige "Jugend musiziert"-Preisträger aus dem eigenen Haus. Immerhin 740 Schüler sind aktuell in der Starnberger Musikschule eingeschrieben. Für sie bietet Lee-Winser mit ihrem Team von fünfunddreißig Musiklehrern regelmäßig Veranstaltungen an. Und das sind nicht immer nur Konzerte im klassischen Sinne. Erst kürzlich fand in den Räumen des historischen Lehrgebäudes eine Lyriknacht statt, bei der in verschiedenen Projekten musiziert und gelesen wurde. "Mir ist wichtig, dass sich die Menschen wieder mehr auf die wunderbare Erfahrung des gemeinsamen Musizierens besinnen", sagt Lee-Winser.

Insbesondere das Musizieren in der Familie ist ihr ein Anliegen. "Am liebsten würde ich allen Menschen zurufen: Macht mehr Musik."

Sie selber hat am Richard-Strauss-Konservatorium in München Violine und Viola studiert und spielte als Orchestermusikerin sowohl mit dem Rundfunkorchester des BR und den Münchner Symphonikern. Doch neben der Kammermusik ist ihr auch die Unterhaltungsmusik nicht fremd. Gerne erinnert sie sich an die Zeit als sie mit einer Big Band unterwegs war. Als Streicherin? Eine eher ungewöhnliche Kombination, "aber sehr unterhaltsam", lacht sie. Parallel zu ihrem Musikerdasein, hat Cornelia Lee-Winser schon immer Unterricht gegeben. 1991 kam sie an die Musikschule in Starnberg, im September 2006 übernahm sie die Nachfolge von Rüdiger Schwarz. Und auch im zehnten Jahr ihrer Schulleitung ist sie mit großem Elan bei der Arbeit. "Sehr dankbar bin ich, dass wir von Seiten unseres Trägers viel Wertschätzung erfahren." So arbeiten Musikschule und städtische Kitas bei dem Projekt "Musik und Spiel" eng zusammen. Einmal pro Woche halten die Lehrer der Musikschule in den Kindertagesstätten spielerisch Musikunterricht. Ein Angebot, das allen Kindern zu Gute kommt und für die Eltern nichts kostet. "Das Erlernen und das Spielen eines Instruments ist eine lebenslange Bereicherung", ist sie überzeugt. Egal ob es zum Vergnügen oder mit professionellem Anspruch betrieben wird.

Ob es für eine professionelle Laufbahn reicht, werden die diesjährigen Teilnehmer von "Jugend musiziert" wohl noch nicht wissen. Fünf von ihnen sind in jedem Fall Ende des Monats beim Landeswettbewerb in Regensburg dabei. Für sie dürfte das Konzert eine wertvolle Gelegenheit sein, sich auf den Punkt vorzubereiten.

Konzert der Preisträger, Freitag, 11. März, 19 Uhr, Orlando Saal der Musikschule Starnberg, Eintritt frei

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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