Starnberg:Letzter Aufschlag im August

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Die Tennisplätze am Riedener Weg in Starnberg sollen erhalten bleiben. Das fordern zumindest die Sportler. (Foto: dpa)

Die TSV-Tennisspieler kämpfen um ihre Anlage. Doch laut neuem Eigentümer ist nach der Saison definitiv Schluss

Von Christian Deussing, Starnberg

Mit einer "Fair Play"-Petition, Flugblättern und mehreren hundert Unterschriften will die Tennissparte des TSV Starnberg ihre Tennisanlage am Riedener Weg retten. Mit der Aktion soll der Druck auf die Stadt erhöht werden, die sich nach Ansicht des Vereins in den Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer, der "Responsibility GmbH", stärker für Sport und Jugend einsetzen sollte. Denn der Mietvertrag gilt nur noch bis zum 31. August dieses Jahres, dann ist endgültig Schluss. Es wäre die letzte Saison für 17 Tennismannschaften, den Spielbetrieb, Turniere und den "More&More-Cup", weil fünf der neun TSV-Plätze einem Wohnbauprojekt weichen müssten.

Das sei "sehr deprimierend", sagt Tennis-Abteilungsleiterin Michaela Allihn. Ihr gehe es darum, die erfolgreiche Tennissparte und die schöne Anlage auch der "nächsten Generation zu erhalten". Es sei äußerst schade, dass der Investor nicht bereit ist, dem Tennisbetrieb eine weitere Saison zu gewähren, auch wenn nächstes Jahr sicher noch gar nicht mit dem Bauprojekt auf dem Areal begonnen werden könnte, meint Allihn.

Derzeit ist das 10 200 Quadratmeter große Grundstück noch als Grünland und Wald ausgewiesen. Die Starnberger Investorenfirma "Responsibility" hatte das Areal im vorigen Jahr erworben. Deren Geschäftsführer Michael Ullmann erklärte am Freitag, er sei "grundsätzlich gesprächsbereit", auch hinsichtlich der Option für den Verein, die Zufahrt und den Parkplatz am Riedener Weg eventuell weiterhin nutzen zu dürfen. Doch es bleibe definitiv dabei, dass nach dieser Saison die fünf Plätze nicht mehr dem TSV zur Verfügung stehen. Die Spielflächen hatte der Sportverein fast 60 Jahre von der Bayerischen Hausbau GmbH gepachtet, die vor sechs Monaten das Grundstück an Ullmanns Firma veräußert hatte. Der Verkauf hatte das TSV-Präsidium und die 250 Mitglieder der Tennisabteilung seinerzeit kalt erwischt. Nach eigenen Angaben will der neue Eigentümer auf dem Gelände bezahlbaren Wohnraum mit gemeinsamen Treffpunkten schaffen und "keine Millionärsvillen bauen". In einigen Monaten beabsichtigt der Projektentwickler, der Stadt seine Pläne auf dem Areal zu präsentieren. Ullmann weiß aber, dass sich das baurechtliche Verfahren durchaus noch einige Jahre hinziehen könnte. Deshalb denkt der Diplom-Kaufmann auch an "Zwischenlösungen", wie zum Beispiel an Kindercamps. Das müsse mit der Stadt natürlich noch besprochen und von ihr genehmigt werden, betonte Ullmann.

Ohnehin sieht das Rathaus den jetzigen Eigentümer am Zuge. "Wir warten auf seine neuen Pläne für das Gelände", sagte Stadtsprecherin Lena Choi auf Anfrage der SZ.

© SZ vom 16.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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