Starnberg:Lehrlinge weiter gesucht

177 Ausbildungsstellen sind frei, gleichzeitig gibt es 167 Bewerber

Die Bewerberlücke im Landkreis Starnberg bleibt auf Rekordniveau. Die Betriebe haben nach wie vor Schwierigkeiten für ihre freien Ausbildungsplätze geeignete Lehrlinge zu finden. Wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, sind zwei Monate vor Beginn des Ausbildungsjahres noch 177 Ausbildungsstellen frei, gleichzeitig gibt es 167 unversorgte Bewerber. Martin Eickelschulte, Vorsitzendes IHK-Regionalausschusses Starnberg konstatiert: "Die Chancen, mit einer Lehre im Berufsleben durchzustarten, sind so gut wie noch nie". Grund hierfür ist die nach wie vor gute Wirtschaftslage sowie der drohende Fachkräftemangel. Dennoch fehlen die geeigneten Bewerber, was auf die sinkende Schulabgängerzahl und auf den Trend zum Studium zurückzuführen ist. Zwar tangiert alle Branchen der Bewerbermangel, besonders betroffen vom Azubi-Mangel ist allerdings der Handel. Hier sind noch mehr als 50 Stellen unbesetzt, aber nur 34 unversorgte Bewerber streben eine derartige Ausbildung an. Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses appelliert erneut an die Politik, den Fachkräfte-Aderlass in der Berufsausbildung zu stoppen und die zunehmende Akademisierung zu überprüfen. Ferner drängt Eickelschulte auf eine schnell und verlässliche Umsetzung des "3+2"-Modells für junge Flüchtlinge, wie es auf Vorschlag der Bayerischen Industrie und Handelskammer im neuen Integrationsgesetz festgelegt wurde. So sehen viele Unternehmen in den mehr als 50 jugendlichen Asylsuchenden, die sich in den drei vorbereitenden Berufsschulklassen befinden, Potenzial für ihre Ausbildungsplätze, deren Übernahme jedoch an der mangelnden Planungssicherheit und den vielen bürokratischen Auflagen scheitern, so Eickelschulte.

© SZ vom 12.07.2016 / plam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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