Starnberg:Landkreis plant günstigen Wohnraum in Holzbauweise

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Zwei Mehrfamilienhäuser sollen in der Andechser Straße in Söcking entstehen. Strittig ist noch, ob ein Keller gebaut wird

Zehn günstige Wohnungen will der Landkreis für seine Mitarbeiter auf einem Grundstück an der Andechser Straße in Söcking schaffen. Das alte Gebäude wurde vor zwei Jahren abgerissen - dann kamen die Flüchtlinge und in der Kreisbehörde mussten sich die Mitarbeiter um Asylunterkünfte kümmern. Die Wohnungspläne blieben liegen. Nun hat der Kreistag in dieser Woche einen neuen Anlauf genommen, die beiden geplanten Mehrfamilienhäuser zu realisieren. Aber wieder gibt es Probleme.

Denn wie Kreiskämmerer Stefan Pilgram in der Sitzung informierte, muss noch beschlossen werden, ob die Häuser in Holzbauweise oder massiv gebaut werden sollen. Der Holzbau wäre ein bisschen günstiger, nämlich 2,2 Millionen Euro, während bei konventioneller Ausführung die Kosten auf 2,4 Millionen Euro stiegen. Die Meinungen innerhalb des Kreistags gingen weit auseinander. Harald Schwab, CSU-Fraktionschef, bemängelte, dass die Holzbauweise nicht barrierefrei sei und hatte auch seine Bedenken wegen Schallschutz und Langlebigkeit. Andreas Lechermann (CSU) vermisste eine Fotovoltaikanlage, während sich Matthias Vilsmayer (Freie Wähler) an den hohen Kosten rieb: 3600 Euro, so rechnete er aus, würde der Quadratmeterpreis betragen. "Das ist doch sehr hoch für sozialen Wohnungsbau." Dass die beiden neuen Häuser bei Holzbauweise keinen Keller haben, stieß ebenfalls auf Kritik. Eine Reihe von Kreisräten hielt einen Keller für unabdingbar, zumal der Speicher nicht gerade ideal ist, wenn man schwere Sachen schleppen muss - trotz Aufzug. Wolfgang Weber-Guskar von der FDP wollte abstimmen: "Wenn wir massive Bauweise wollen, dann müssen wir mehr zahlen, wenn nicht, dann eben grundsätzlich die andere Richtung einschlagen." Zwischen diesen beiden Alternativen gelte es zu entscheiden. Der Kreistag entschied sich für die Holzbauweise.

Ob ein Keller sinnvoll ist oder nicht, soll noch einmal diskutiert werden, und zwar im Kreisbauausschuss. Damit ist das Thema wieder dort gelandet, wo es seinen Anfang nahm. Die Realisierung der Mehrfamilienhäuser verzögert sich damit weiter. Pech hat der Landkreis auch bei den Fördermitteln: Der Freistaat hat im Dezember 2015 ein Wohnraumförderungsprogramm aufgesetzt. Allerdings kommen nur Gemeinden und Zweckverbände in den Genuss der Zuschüsse, die in diesem Fall bei einer Million Euro gelegen hätten, wie Rainer Schnitzler (Freie Wähler) ausgerechnet hat. Der Landkreis hat dem Verband Wohnen das Grundstück abgekauft. Starnberg ist nicht Mitglied im Verband und hat eine eigene Genossenschaft.

© SZ vom 01.06.2017 / pro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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