Starnberg:Kulinarisches in der Kreisstadt

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Renate Ginhold vom Café Luna kredenzt den Gästen der Stadtführung frisch gepressten Saft. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Tourismusverband bietet einmal im Monat spezielle Führungen an

Von Otto Fritscher, Starnberg

Normalerweise bekommt man als Quittung dafür, dass man an einer Stadtführung teilnimmt, ein Ticket. Bei Friederike Eickelschulte läuft das anders: Sie überreicht den rund zehn Teilnehmern, die sich zur kulinarischen Stadtführung eingefunden haben, eine hölzerne Gabel - damit sie die von diversen Geschäftsleuten angebotenen "Schmankerl", wie Eickelschulte sagt, auch gleich probieren können. Denn es geht einmal im Monat, so erklärt Werner Schmid, der stellvertretende Geschäftsführer des Tourismusverbands, "um Kultur und Kulinarik gleichermaßen" bei dieser speziellen Stadtführung, die Friederike Eickelschulte erst ein Mal geleitet hat. Treffpunkt ist die Infostele beim Dampfersteg, wo sich diesmal nicht nur Gäste aus Hannover, sondern mehrheitlich Starnberger und Einheimische aus der Umgebung einfinden.

Zunächst gibt Eickelschulte die gängigen Infos etwa über den Bau der Eisenbahnlinie nach Starnberg, ein paar Worte zum königlichen Wartesaal im Bahnhof, und dann geht es die paar Schritte hinüber in die Wittelsbacher Straße zur Confiserie von Elly Seidl - wo die Gäste erst mal einer Praline kredenzt bekommen. Dann wieder Geschichte in der Stadtpfarrkirche, bevor es nach einem kräftigenden Saft im Café Luna aus Rote Beete, Karotte und Ingwer die Stufen hochgeht zum St.-Josefs-Kirchlein und in den Schlossgarten.

Dann führt Eickelschulte die Teilnehmer den Schlossberg hinunter in Richtung Georgenbach, wo normalerweise gleich zwei Geschäfte nebeneinander besucht werden: die Metzgerei Kandler und Feinkost Sembritzki. Doch dieser hat heute zu, so dass der Schmankerl-Spaziergang durch die Stadt um einen Besuch im neuen Bürgerpark erweitert wird. Dort steht seit neuestem der Wagen der Starnberger Eiswerkstatt. Und natürlich ist auch Feinkost-Schindler sozusagen eine Pflichtstation. Die Teilnehmer dürften zufrieden sein, wenngleich - so richtig satt macht die Schmankerl-Tour nicht. Der Preis: 25 Euro, inklusive Holzgabel.

Es sei nicht ganz einfach gewesen, manche Geschäfte davon zu überzeugen, dass da keine Horde hungriger Touristen einfällt und alles leer isst. "Der örtliche Handel muss das als Marketingmaßnahme sehen", sagt Friederike Eickelschulte - und daran wird deutlich, dass sie die Frau vom Starnberger IHK-Chef Martin Eickelschulte ist.

© SZ vom 12.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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