Starnberg/Kreuth:Glück im Unglück

Zwei Starnberger stürzen in die Tiefe - bis das Seil sich verfängt

Zwei Bergsteiger aus Starnberg sind am vergangenen Wochenende am Leonhardstein bei Kreuth abgestürzt. Nach Polizeiangaben wurde dabei ein 34-jähriger Kletterer schwer verletzt, sein 35 Jahre alter Begleiter erlitt leichte Verletzungen. Das Unglück ereignete sich beim Abseilen in 1400 Meter Höhe, etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich ein Felsblock gelöst, an dem die Standplatzhaken angebracht waren. Beim Sturz in die Tiefe verhängte sich glücklicherweise das 50 Meter lange Seil an einem Baum in der Südwand des Berges - und rettetet somit womöglich das Leben der beiden Starnberger. Die Männer hätten einen "Riesenschutzengel gehabt", sagt Felix Oswald, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Rottach-Egern. Er habe in 28 Jahren Rettungsdienst einen derartigen glücklichen Zufall noch nicht erlebt, berichtete Oswald der SZ. Einer der Kletterer konnte per Handy einen Notruf absetzen. Die alarmierten Helfer ließen sich mit der Seilwinde vom Hubschrauber aus in das gefährliche Gelände hinunter und sicherten die hilflosen Männer. Danach wurde deren Seil gekappt. Die Rettungsaktion dauerte zwei Stunden und war schwierig. Der schwer verletzte jüngere Bergsteiger wurde in ein Krankenhaus geflogen.

Die Starnberger waren am Samstagnachmittag an der Südseite des Leonhardsteins unterwegs gewesen. Die Kletterroute nennt sich "Aprilscherz" und ist laut Bergwacht ein anspruchsvolles Gelände, das einige Risiken birgt - wie zum Beispiel lockeren Felsen.

© SZ vom 10.05.2016 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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