Starnberg:Kreisklinik baut hochmoderne Operationssäle

Lesezeit: 2 min

Der Umbau des Starnberger Krankenhauses kostet rund 14 Millionen Euro und dauert zwei Jahre.

Wolfgang Prochaska

Starnberg - Das Klinikum Starnberg macht sich weiter fit für die Zukunft: Während andere kommunale Krankenhäuser ums Überleben kämpfen oder wegen hoher Schulden an große Konzerne mit vielen Häusern verkauft werden, investiert das Kreiskrankenhaus insgesamt 14 Millionen Euro in ein weiteres Gebäude und in den Umbau des Eingangbereichs samt Notaufnahme und Ambulanz. In dem neuen Gebäude, das schon in diesem Jahr fertig sein soll und vor dem Poli-Center direkt an der Oßwaldstraße errichtet wird, entstehen zwei neue Operationssäle, die die strengeren Standards für Sterilität - "höchste Raumluftklasse" - erfüllen. Am Mittwoch begannen die Bauarbeiten mit dem feierlichen Spatenstich.

Symbolischer Spatenstich für Erweiterungsbau am Kreiskrankenhaus Starnberg. Foto: Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Dazu hatte sich außer den beiden Klinik-Geschäftsführern Thomas Weiler und Sascha Sator auch Landrat Karl Roth (CSU) eingefunden. Die Stimmung war bestens, nicht nur weil das Starnberger Kreiskrankenhaus in puncto Übernahme der Klinik Penzberg gut im Rennen liegt (wir berichteten), sondern vor allem auch wegen der guten finanziellen Situation. Die Starnberger gehören zu den ganz wenigen kommunalen Kliniken bundesweit, die nicht nur schwarze Zahlen schreiben, sondern einen ordentlichen Gewinn erwirtschaften. Die Rendite soll bei acht Prozent liegen. Landrat Roth: "Wir sind guten Mutes, dass wir unsere Klinik weiter nach vorne bringen."

Die Investitionssumme von 14 Millionen Euro wird die Klinik fast aus eigenen Mitteln aufbringen. Geschäftsführer Sator war der Stolz anzusehen. Nur der Freistaat steuere noch zwei Millionen Euro an Zuschüssen bei. "Wir investieren unsere Überschüsse also in das eigene Unternehmen", fügte Geschäftsführerkollege Weiler hinzu. Er hat die Kreisklinik vor vier Jahren auf den richtigen Kurs gebracht. Denn auch das Kreiskrankenhaus Starnberg häufte Schulden an, und nicht wenige Kreisräte dachten laut über einen Verkauf der Einrichtung nach. Tempi passati.

Fünf Bauabschnitte sind in den kommenden zwei Jahren geplant. Das neue einstöckige Gebäude für die beiden Operationssäle erhält eine Stahlfassade und ein begrüntes Flachdach. Nach Fertigstellung im Herbst wird die Klinik zwar statt zehn nur noch neun OP-Säle haben, aber die modernen Räume, so Weiler, böten mehr Operationsmöglichkeiten. Mit zwei Brücken wird der Neubau an des bestehende Gebäude angeschlossen. Für die Mitarbeiter bedeuten die neuen OP-Säle kürzere Wege.

Im nächsten Jahr soll der gesamte Eingangsbereich umstrukturiert werden. Notaufnahme und Ambulanz werden getrennt, so dass sich bei Notfällen keiner mehr in die Quere kommt. Die Bauarbeiten ziehen Einschränkungen beim Klinikbetrieb nach sich. Allerdings nur für ein halbes Jahr, glauben und hoffen Sator und Weiler. Die Errichtung der Brücken wird die Abläufe wohl behindern. Dennoch sollen auch heuer wieder 17000 Patienten behandelt werden. Für die Mitarbeiter ist Baulärm aber nichts Neues. Bis 2006 wurde die Klinik ständig erweitert.

© SZ vom 03.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: