Starnberg:Korrekturen am Rande

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Unstimmigkeiten und Pannen: Warum das Wahlergebnis bereits am Montag leicht geändert wird

Von Carolin Fries, Starnberg

Der Tag nach der Wahl beginnt in den Rathäusern des Landkreises so, wie der Wahlabend nur wenige Stunden zuvor geendet hat: mit Zählen. Alle 14 Gemeinden prüfen noch einmal sämtliche Unterlagen, bevor sie diese dem Kreiswahlleiter im Landratsamt übergeben - welcher dann wiederum mit der nächsten Prüfung beginnt. Gleich zwei Gemeinden haben Holger Albertzarth am Vormittag Korrekturen gemeldet. Starnberg hatte eine Unstimmigkeit entdeckt, in Gilching wurde im Eifer des Gefechts offenbar ein Wahlschein übersehen. "Eigentlich sollte das Ergebnis am Montag das vom Sonntag sein", sagt Albertzarth, "doch Unstimmigkeiten kommen vor." Meist handele es sich aber lediglich um ein oder zwei einzelne Stimmen, die addiert oder subtrahiert werden müssten, das Ergebnis ändere sich dadurch nur marginal.

In Gauting scheinen alle Unklarheiten noch am Wahlabend geklärt worden zu sein. So wurde etwa beratschlagt, ob ein Punkt als Kreuz gewertet wird. Doch daran lag es laut Sprecherin Patrizia Fritsch-Lange nicht, dass die Gemeinde erst mit großer Verspätung um 22.26 Uhr das Ergebnis ans Landratsamt gemeldet hat - wo die Gäste zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich unruhig waren. "Grund für die späte Meldung war allein die große Anzahl der Stimmzettel", klärt Fritsch-Lange am Montag auf. In 19 Wahllokalen sowie fünf zusätzlichen Briefwahllokalen mussten die Wahlhelfer am Abend die Stimmzettel auswerten. "Alle Lokale waren ausreichend besetzt, gerade beim Auszählen hätten es aber mehr Helfer sein können", so Fritsch-Lange. Allein in den Briefwahllokalen mussten 5063 Umschläge geöffnet und die Stimmzettel ausgewertet werden. Gehakt hat es derweil nicht nur in Gauting, sondern auch im Landratsamt - wenn auch nur für etwa eine halbe Stunde. Gegen 21 Uhr jedenfalls war die Homepage des Landratsamtes nicht erreichbar - just, als viele Menschen die ersten Ergebnisse abrufen wollten. Laut Stefan Diebl, Pressesprecher des Landratsamtes, gab es ein technisches Problem, welches aber sogleich behoben wurde. "Wir haben mehr Leistung in den Server eingespeist, dann hat es wieder funktioniert." Betroffen waren lediglich Besucher der Startseite der Kreisbehörde. Wer bereits einmal die Seiten mit den Wahlergebnissen besucht hatte, konnte auf diese auch während er Serverpanne zugreifen.

Ob es bei diesen Pannen bei der Bundestagswahl im Landkreis bleibt, wird sich zeigen. Spätestens am morgigen Mittwoch will Holger Albertzarth die Unterlagen der einzelnen Gemeinden geprüft haben - "je nachdem, auf was wir noch stoßen", wie er hinzufügt. Am Donnerstag dann tagt der Wahlausschuss, um das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl zu bestätigen.

© SZ vom 26.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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