"Wir wollen keine Parolen, sondern Fakten. Und als Partei die Politik kritisch hinterfragen und sachliche Debatten führen", befand die Ortsvorsitzende der Starnberger FDP Heike Barall-Quiring beim Informationsabend ihrer Partei, als es um das Thema Landwirtschaft und Umweltschutz ging. Beides nicht unbedingt Steckenpferde der Freien Demokraten. Gerade deshalb sei es aber wichtig, so Lukas Köhler, bayerischer Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, die Inhalte aus den Ortsverbänden weiterzutragen.
Unter dem Motto "was wir morgen essen, entscheiden wir heute", suchte die Partei den Austausch mit Produzenten und Konsumenten aus Starnberg. Auch das Höfesterben war Thema an diesem Abend. Es herrschte Konsens, dass übertriebene Bürokratie und Regulierungseifer von staatlicher Seite mit ursächlich für die Situation sei. Wenn des nach den Liberalen geht, müsste man die staatlichen Eingriffe minimieren. Vorschriften, die für einen niedersächsischen Großbetrieb sinnvoll und umsetzbar seien, könne ein kleiner bayerischer Landwirt nicht stemmen, sagte Stadtrat Anton Wiesböck, der selbst Bio-Landwirt ist. Köhler mahnte auch an, es sei nicht die Politik, die etwas tun müsse, sondern "wir alle gemeinsam müssten unser Konsumverhalten überdenken und anpassen". Denn solange die Nachfrage an billigen Produkten bestehe, solange werde diese von der Wirtschaft - dazu zählt er auch die Landwirtschaft - bedient.
So müssten auch Schüler von klein auf mit dem Thema regionale, gesunde und nachhaltige Ernährung konfrontiert werden um sie zu mündigen Konsumenten zu machen. Kinder müssten lernen, dass die Milch nicht von der lila Milka-Kuh aus der Werbung kommt und auch ein Bauernhof nicht der romantisierte Heidi-Hof in den Schweizer Bergen sei. In vielen Köpfen existiere ein falsches Bild von der heutigen Landwirtschaft, heiß es.