Glasscherben, Kronkorken, Chips-Tüten, Zigarettenkippen und ein demoliertes Dach: Die Kneippanlage am Mühlbergschlössl in Starnberg wurde am Wochenende verwüstet. Schon öfter sind dort wilde Partys gefeiert worden. Und jedes Mal haben Mitglieder des Kneippvereins die Hinterlassenschaften aufgeräumt. "Heute ist es besonders schlimm", sagte die Vorsitzende Renate Wagner an diesem Wochenende. "Wir sind bitter enttäuscht." Wagner hat Anzeige bei der Starnberger Polizei erstattet.
Die Kneipp-Anlage liegt in dem idyllischen Park am Mühlbergschlössl auf städtischem Grund. Sie ist öffentlich zugänglich und wird von den Vereinsmitgliedern in ehrenamtlicher Arbeit gepflegt. In den vergangenen Monaten ist dort immer wieder gefeiert worden. Leere Flaschen und Zigarettenkippen blieben zurück. Den Müll mussten die Kneipp-Mitglieder hinterher stillschweigend wegräumen. Im Verein vermutete man, dass es sich um Jugendliche handelte und versuchte Verständnis aufzubringen. Doch dieses Mal seien die Partygänger zu weit gegangen, sagt Wagner. Wie sie berichtete, sind die Rowdies auf das Dach des Vereinshäuschens gestiegen und haben es dabei beschädigt. Es seien offenbar vom Dach aus Wein- und Schnapsflaschen ins Gras und in das Kneippbecken geworfen worden. Sie gingen zu Bruch und sechs Helfer mussten gestern in mühevoller Handarbeit kleinste Scherben einsammeln, damit niemand verletzt wird. "Es liegen Scherben überall", sagte Wagner enttäuscht. Es ist so eine schöne Anlage und wir halten sie sauber. Das ist keine Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit." Die Polizei bestätigte am Sonntag die Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung.
Seit 2008 gibt es die Wassertretanlage auf dem städtischen Gelände. Den Großteil der Bauarbeiten leisteten Vereinsmitglieder. Die Stadt schuf eine Grünzone mit Wegen und Bänken. Es wurden 50 Meter lange Rohre zu verlegt, um das Wasser aus dem Georgenbach ins fertige Becken ein- und von dort wieder ausleiten. Dadurch erneuert sich das Wasser zwei Mal täglich und der Kreislauf gewährleistet. Die Kneippanlage kann von allen Bürgern genutzt werden.