Starnberg:Klettern wie Tarzan

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In einem Wald beim Starnberger Schlosshölzl entsteht ein Hochseilgarten. Das Landratsamt geht davon aus, dass der Baumbestand nicht gefährdet ist.

Sabine Bader

Tarzan kommt nach Starnberg! Nicht direkt, natürlich. Aber jeder kann sich bald fühlen wie Tarzan oder wie ein Äffchen hoch in den Bäumen. Und zwar in einem Waldstück am Starnberger Stadtrand. Dort soll ein natürlicher Hochseilgarten entstehen - ein so genannter Kletterwald. Anders, als bei den üblichen Anlagen, werden die Seile und Plattformen nicht auf Pfosten montiert, sondern direkt an den Bäumen befestigt - und zwar mit einer speziellen Schlingentechnik, die den Baum laut Herstellerfirma nicht schädigt.

An Seilkonstruktionen von Baum zu Baum. Das könnte es bald auch in Starnberg geben (Foto: oh)

Geplant sind elf Parcours, davon zwei für Menschen mit Behinderungen - auch für Rollstuhlfahrer. "Ich will Bewegung in alle Altersgruppen bringen", sagt Roland Fichtel über sein ehrgeiziges Vorhaben. Im gesamten Landkreis hat sich der in Unterbrunn lebende Unternehmer nach einem geeigneten Waldstück mit hohem, lichtem Baumbestand umgesehen. In seiner Heimatstadt Starnberg wurde er schließlich fündig. Der rund 2,8 Hektar große Kletterwald liegt am Schlosshölzl neben dem Grundstück des Alpenvereins.

Im Starnberger Bauausschuss war man am Donnerstagabend begeistert von der Idee. Von einem "sehnlichen Wunsch der Jugendlichen", war die Rede und von einem "echten Vorteil für die Stadt". Zumal das Gelände auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar ist: Liegt es doch in der Nähe des Bahnhofs Nord sowie einer Bushaltestelle.

Für Kletterfreunde, die weder mit dem Fahrrad noch mit Bus und Bahn anreisen, will der Unternehmer 15 Stellplätze bauen. Ansonsten sollen die Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich ausfallen. Geplant sind daher lediglich ein kleines Kassenhäuschen sowie ein Gebäude mit Toiletten. Die Waldfläche selbst bleibt dabei öffentlich zugänglich.

Bevor der Wald zum Klettergarten wird, müssen allerdings noch einige planerische Voraussetzungen geschaffen werden. Denn es ist nötig, erst den Flächennutzungsplan zu ändern. Dies ist laut Stadtbaumeister Stephan Weinl aber durchaus möglich, wenn dem Projekt keine öffentlichen Belange entgegen stehen.

Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt hat ihrerseits bereits Zustimmung signalisiert, da das Vorhaben weder den Baumbestand gefährde noch Tierarten in ihrer Existenz bedrohe. Vorausgesetzt, auch der Stadtrat stimmt dem Projekt am kommenden Montag zu, soll der Starnberger Kletterwald bereits im kommenden Frühsommer eröffnet werden.

© SZ vom 27.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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