Starnberg:Kleine Besetzung, große Songs

Von Reinhard Palmer

American songbook, Blues, Balladen, Country - Susanne Karls Repertoire ist vielseitig. So war es schon auf der ersten CD "Rainy days and mondays" im Quartett und der zweiten "Moondance" im Quintett. Jetzt hat die in Gauting lebende Jazzsängerin eine kleine Kehrtwende zurück zur Kammermusik in Kleinstbesetzung gemacht. Der Gitarrist Bernd Huber und der Gilchinger Saxophonist Erich Lutz - beide in der Münchner Jazzszene verwurzelt - sind ihre einzigen Partner. Sie sind gleichwertige Triopartner, die sich einfühlsam auf Karls sanfte, klare Stimme einlassen. Während sich die Besetzung verkleinerte, öffnete sich das Repertoire sachte zum Pop hin. Den Titel der neuen CD lieh sich Karl von Paul Simons "Still Crazy", der Song verrät in der Jazzversion aber wenig vom Pop-Charakter des Originals. "Blackbird" sei von einer Bourrée einer Bach-Lautensuite inspiriert, hatte Paul McCartney einst verraten. Auch hier also bestes Material für eine kammermusikalische Jazzversion. Erstmals nahm Karl eine Eigenkomposition auf: die lässig swingende Ballade "Cold Spell". Standards sind auch dabei, so von Cole Porter oder Roy Henderson. In zwei Stücken ist Tim Davies als Gast mit tiefer souliger Stimme zu hören. Eine typische Karl-CD.

Das Trio stellt die CD am Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr, im Gautinger Bosco vor. Kontrabassist Stefan Berchtold ergänzt das Ensemble zum Quartett.

© SZ vom 01.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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