Starnberg:Karikaturen mit Witz

"Tutzings großer Malerkünstler ist seinem Pfarrherrn wohlgewogen", schrieb Anton Leidl mit Selbstironie in ein Album seines Freundes, des Tutzinger Pfarrers Karl Katzenschwanz, der von 1952 bis 1969 die Pfarrei St. Joseph leitete. Zwei Alben mit 91 wunderbar frechen, von Leidl gemalten Karikaturen, belegen die freundschaftliche Beziehung der beiden. Beide Alben wurden erst im Juni zufällig im Archiv der Pfarrei entdeckt. Diese Freundschaft verleiht der Ausstellung von Bildern und Karikaturen Anton Leidls im Roncallihaus einen besonderen Charme. Die Ausstellung wird an diesem Donnerstag um 18 Uhr von Altbürgermeister Alfred Leclaire eröffnet. Bei den Bildern handelt es sich durchweg um Leihgaben von Tutzinger Bürgern. Solche Karikaturen, mit Witz und sicherem Gespür für eine Situation, sind ein "Markenzeichen" von Anton Leidl. Viele Tutzinger hat er damit beglückt, bis hin zu ironischen Skizzen auf seiner Steuererklärung. Anton Leidl ist kein Modernist, er hat sich keiner bestimmten Richtung angeschlossen, sondern ist, wie es sein Freund Eugen Roth ausdrückte, einfach ein guter Maler, mit einem ausgeprägten Gespür für stimmige Kompositionen. Er teilt in seinen Bildern keine verschlüsselten Botschaften mit, sondern bleibt bei dem, was er sieht. Oft sind das die alltäglichen Dinge, die ihn umgeben. Er hält dabei aber nicht nur den Augenblick fest, sondern vermittelt immer auch allgemein Gültiges. Die Ausstellung kann bis 25. Oktober Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und Sonntag von 13 bis 16 Uhr besucht werden.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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