Starnberg:Kampf um den Schutz von Schorn

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Bürgerinitiative setzt auf Brunnen, um Pläne der Stadt zu verhindern

Es gehe um den Schutz unseres "Dahoams", sagte Andrea Metzger, Mitglied im neuen Vorstand der Bürgerinitiative Schorn (BI) und sprach damit den rund 30 Anwesenden aus dem Herzen. Sie wollen den Ausbau des Gewerbegebietes Schorn zum Hightech-Standort verhindern. Dafür setzen sie auf einen starken Landschaftsschutz und große Hoffnung in das Trinkwassereinzugsgebiet eines nahe gelegenen Brunnens. "Das neue Gewerbegebiet könnte unser aller Trinkwasser gefährden", sagte BI-Vorsitzende Ursula Lauer. Um jedoch entsprechende Gutachten in Auftrag geben zu können muss die Bürgerinitiative Schorn ihre Satzung aktualisieren. Die stammt noch aus dem Jahre 1993, als sich die BI gegründet hatte, um sich gegen die Errichtung einer Biomüllvergärungsanlage zu wehren.

In der ersten Mitgliederversammlung unter der Leitung des neuen Vorstandes stimmten 24 Mitglieder der Satzungsänderung einstimmig zu. Sie verankert nun als Vereinszweck die Erhaltung von Schorn als Gesamtkomplex, sowie die Verhinderung von Mehrbelastung durch erhöhtes Verkehrsaufkommen und Durchgangsverkehr insbesondere in den Ortsteilen Percha, Wangen, Fercha, Neufahrn sowie in Schäftlarn, ebenso wie die Verhinderung von neuen Zufahrtsstrassen.

Bereits vor zwanzig Jahren konnte die BI Schorn erfolgreich die Errichtung einer Biomüllvergärungsanlage vereiteln. Als der Bau der umstrittenen Anlage 1996 vom Tisch war, stellte die BI zwar ihre Aktivitäten ein, beschloss aber die Entwicklung in Schorn im Auge zu behalten. Die Pläne der Stadt Starnberg auf einer Fläche von rund 47 Hektar einen Hightech-Standort nach Vorbild des Gilchinger Astoparkes zu entwickeln, ließen die BI nun wieder in Aktion treten. Der Info-Stand auf der Wangener Dorffest sei ein voller Erfolg gewesen, verkündete Lauer. Seit Anfang des Jahres sind rund 40 Mitglieder neu eingetreten. Rund 230 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Hinter der BI stehen auch 3500 Mitglieder des Bund Naturschutzes im Landkreis Starnberg, wie Vorstandsmitglied Günter Schorn betont.

Beide zeigten sich erleichtert, dass die noch im Mai heftig diskutierte Satzungsänderung nun angenommen wurde und kündigten ein scharfes Vorgehen gegen die Ausbaupläne an. Dazu habe der Vorstand sich bereits mit dem Umweltausschuss des Kreistages in Verbindung gesetzt und ein Vogelgutachten in Auftrag gegeben. Genauestens prüfen lassen werde man auch das Trinkwassereinzugsgebiet eines nahe gelegenen Brunnens. Er versorgt nicht nur Wangen, sondern auch Starnberg mit Trinkwasser. Intensiv arbeite man außerdem an der Erstellung der neuen Website, die unter www.bi-schorn.de weitere Veranstaltungen publik machen wird. Einstweilen hat die Stadt beim Landratsamt die Herausnahme von etwa 37 Hektar Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet beantragt. Der Kreistag hat am 9. Juli die Aufnahme des Verfahrens beschlossen.

© SZ vom 29.07.2019 / upx - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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