Starnberg:Kampf gegen die Armut

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Die Arbeiterwohlfahrt unter neuer Führung: (v. li.) Günter Meier, Wilfried Tettweiler, Herbert Sladek, Xenia Strowitzki und Natascha Niederleitner. (Foto: Thiel)

Die Arbeiterwohlfahrt hat im Landkreis viel zu tun und hilft nicht nur Flüchtlingen

Mit einer Fülle von Aktivitäten tritt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Landkreis für eine sozialgerechte Gesellschaft ein. Gerade in Starnberg sei es besonders schlimm, arm zu sein, sagte der Kreisvorsitzende Herbert Sladek auf der Jahreshauptversammlung. "In Starnberg sind die Armen noch ärmer." Denn Wohnungen seien noch teurer als anderswo. Sladek, der bei den Neuwahlen ebenso wie sein Führungsteam im Amt bestätigt wurde, hob das besondere Engagement der Ortsvereine hervor. Doch nicht nur für Arme, Ältere und Kinder setzt sich der Wohlfahrtsverband ein. Für die Osteuropahilfe, die dem Bezirksverband angegliedert ist, werden Spenden gesammelt, die von den ehrenamtlichen Helfern zu den Armen in anderen Ländern, wie etwa Rumänien, gebracht werden.

Als eine ihrer größten Aufgaben betrachtet die AWO jedoch die Flüchtlingshilfe. Nach Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden und Gautinger Ortschefs Günter Meier werden die Flüchtlinge unterstützt. Zudem versuche man Asylbewerber, die bereits anerkannt sind, zu integrieren. "Die AWO hat sie aufgefangen, sie bleiben uns treu", sagte er vor dem Hintergrund, dass Flüchtlinge nicht selten sogar Mitglied werden. Laut Sladek hat der Kreisverband aktuell 184 Mitglieder. Alleine seit Januar habe man einen Zuwachs von zehn Mitgliedern zu verzeichnen, sagte er.

Für das neue Projekt "Jugendintegrationsdienst" ist mit Tamina Zarif eine Mitarbeiterin eingestellt worden, die anerkannte Flüchtlinge zwischen 12 und 27 Jahren im Landkreis betreut. Für die 29-jährige gebürtige Afghanin besteht Integration nicht nur darin, dass die Flüchtlinge Sprachkurse besuchen. Integration müsse auch über einen Kulturaustausch stattfinden, sagte sie. Der Vorsitzende Sladek indes hofft auf Solidarität. Arm und Reich dürften sich nicht bekämpfen, betonte er. Wie der Vorsitzende berichtete, hat die AWO aber auch mit Vorurteilen zu kämpfen. "Ihr heißt halt Arbeiterwohlfahrt und das ist für uns im Landkreis nichts", hat er schon zu hören bekommen. Dennoch lässt man sich im Kreisverband nicht entmutigen. Nachdem das Sozialkaufhaus "Klawotte" in Gauting sehr erfolgreich gestartet ist, soll das Projekt im Landkreis weiter ausgebaut werden. Auch Patenschaften für Kinder sollen angeboten werden. Sladeks Stellvertreter sind Natascha Niederleitner und Günter Meier.

© SZ vom 19.04.2016 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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