Starnberg:Käsekuchen oder Katzenklo

"Rumpelstilzchen" wird im Kulturbahnhof neu interpretiert

Von Antonia Gaube, Starnberg

"Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich... Oh nein, jetzt hab das Basilikum vergessen!", flucht das kleine grüne Männlein mit den feuerroten Haaren in den Händen von Anna Rampe, während es um einen Kochtopf tanzt. Daraufhin erfüllt schallendes Kindergelächter den "Wartesaal für allerhöchste Herrschaften" im Kulturbahnhof Starnberger See. Das Ein-Frau-Theater aus Berlin inszenierte am vergangenen Freitagnachmittag das Märchen "Rumpelstilzchen" in einer modernen Mischung aus Puppentheater und Solospiel neu. Dabei gelang es Rampe durch interaktives Spielen, die Kinder, und durch amüsante Abwandlungen des Gebrüder-Grimm-Klassikers auch die anwesenden Erwachsenen in ihren Bann zu ziehen. Rumpelstilzchens Auf- und Abgänge wurden begleitet von einer Cover-Version von Celine Diones "My heart will go on" und der Müller wurde fälschlicherweise mit Vornamen Thomas angesprochen, obwohl er eigentlich Gerd heißt. Die Kinder durften mitraten, als die Müllerstochter den ungewöhnlichen Namen des Kobolds herausfinden musste, um ihr Kind zu retten. Ihre Vorschläge: Käsekuchen, Katzenklo oder Manuel. Das Happy End drohte kurz vor Schluss noch einmal zu platzen. Nachdem der König den Namen des bösen Kobolds herausgefunden hatte, berichtete er sofort der Königin davon. Doch weil der König mit einem starken französischen Akzent spricht, kam seine Frau auch noch bei ihrem letzten Versuch fast nicht auf den gesuchten Namen. Denn dieser lautet korrekt schließlich nicht "Rühmpelstielzschen".

© SZ vom 17.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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