In höchster Not einen Menschen zu retten, dafür wurden am Freitag sechs Personen aus dem Landkreis Starnberg mit der Christophorus-Medaille von Ministerpräsident Horst Seehofer in der Münchner Residenz ausgezeichnet. Geehrt wurden insgesamt 47 Helfer mit dieser Medaille, zudem erhielten 87 Personen die Bayerische Rettungsmedaille. Die selbstlose Rettung von Mitmenschen verdiene "unser aller Dank und Anerkennung", betonte der Ministerpräsident.
Zu den Geehrten gehören die Abiturienten Markus Knobloch und Nicholas Martin aus Allmannshausen und Feldafing. Sie hatten in der Nacht zum 17. November 2013 in Starnberg einem 50-jährigen Geschäftsmann geholfen, als der hinterrücks auf seinem Heimweg im Almeidaweg mit einer Holzlatte niedergeschlagen wurde. Der Täter hatte sein blutüberströmtes Opfer noch gewürgt, bis die 17-jährigen Schüler bei der Attacke eingriffen und den 38-jährigen Täter in die Flucht schlugen, den wenig später die Polizei festnahm. Die beiden Jugendlichen haben bereits im vorigen Jahr den "XY-Preis" des ZDF für Zivilcourage erhalten.
Besonders geistesgegenwärtig hat auch Benedikt Schlederer aus Berg gehandelt: Der Jugendliche hatte sich ohne zu zögern auf ein brennendes Mädchen geworfen: Es war von einer mit Benzin gefüllten Flasche getroffen worden. Der Retter löschte die Flammen mit seiner Jacke und verhinderte damit noch schlimmere Verletzungen der 15-Jährigen. Ein anderer Partygast hatte auf einer Wiese in Berg versehentlich mit der Benzinflasche, die in einer "Feuertonne" landen sollte, das Mädchen im Gesicht und am Oberkörper getroffen. Das Unglück hatte sich am 12. Oktober vor zwei Jahren ereignet.
Ebenfalls ausgezeichnet und öffentlich belobigt wurden Christian Böck aus Weßling, der Gilchinger Enrico Grube und Bettina Kölker aus Pentenried. Das Trio hatte am 22. Juli 2013 einen Schwimmer aus dem Weßlinger See gerettet - und dies unter gefährlichen und schwierigsten Bedingungen. Denn Schlingpflanzen und Seegräser hatten sich bei dem verunglückten Mann um Arme und Beine gewickelt.
Horst Seehofer bezeichnete die Lebensretter als "große Vorbilder" in der Gesellschaft, weil sie die Not anderer sehen und Verantwortung für sie übernehmen würden.