Talentiade:Ihr Kick nach oben

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Andrea Viehl (re.) beim Endspiel vor zwei Jahren mit Trainerin Roswitha Bindl. (Foto: Jürgen Schwarz/Getty Images)

Die Starnbergerin Andrea Viehl spielt schon beim FC Bayern

Von Dietrich Mauersberg, Starnberg

"Es ist Leidenschaft.....die Leidenschaft in mir. Von klein auf hatte ich diesen Traum vor Augen." Je länger man sich mit der 17-Jährigen unterhält, desto deutlicher wird, wie sehr Andrea Viehl aus Starnberg an ihrem großen Hobby Fußball hängt. Die Realschülerin der Benedictusschule in Tutzing zählt zu den größten Talenten der Republik, wie wiederholte Einsätze in DFB-Jugendnationalmannschaften der U-15, U-16 und U17-Altersstufen belegen. Auch in der bayerischen Landesauswahl ist sie seit 2011 eine feste Größe. Weiterhin holte Viehl im Trikot des FC Bayern München 2014 durch einen 1:0-Finalsieg über den 1. FFC Turbine Potsdam die deutsche Meisterschaft der B-Juniorinnen in die Landeshauptstadt. Die gerade abgeschlossene Punktrunde hat der FC Bayern als Tabellenzweiter beendet.

Viele gleichaltrige Mädchen wollten lieber mit Barbie-Puppen spielen. Sie hingegen war nicht zu bremsen, wenn sie schon als ganz junges Mädchen mit den Buben der Nachbarschaft kicken durfte: "Kaum war ich mit dem Mittagessen fertig, ging es auch schon raus auf den Bolzplatz." Sich dabei erfolgreich mit älteren Rivalen zu duellieren, sei dabei stets eine besonders große Herausforderung gewesen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie sich einem Verein anschloss. Zuerst dem SV Oberteisendorf (2005 - 2007), dann nach einem Umzug nach Starnberg der dortigen FT (2007 - 2011), wo sie im Stadion an der Ottostraße als E- sowie F-Jugendliche jeweils in Knabenteams eingesetzt worden ist. Im Sommer 2011 wechselte sie dann zum FC Bayern München, erkämpfte sich dort auf Anhieb einen Stammplatz. Viehl wird bis jetzt kontinuierlich in der Abwehr oder im Mittelfeld eingesetzt.

Ihr bislang größtes Erlebnis in Sachen Fußball war zweifelsohne die Reise mit der deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaft zur U-17-Weltmeisterschaft nach Costa Rica im vergangenen Jahr. Sie war wurde dann auch in allen drei Vorrundenspielen eingesetzt. Doch nach Niederlagen gegen Ghana (0:1), Nordkorea (3:4) sowie einem Remis gegen Kanada (2:2) musste der DFB-Tross bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten. "Das ist damals alles ziemlich blöd gelaufen", sagt Viehl rückblickend. Wesentlich erfolgreicher verlief da schon das Endspiel um die nationale Meisterschaft gegen Potsdam, wenngleich Viehl hier nach einer knappen Stunde verletzt ausgewechselt werden musste.

Viehl bezeichnet Antrittsschnelligkeit als eine ihrer großen Stärken und hat auch erkannt, dass sie sich im Kopfballspiel sowie im technischen Bereich noch verbessern muss, um es ganz oben zu schaffen. "Im Training klappt es ja schon ganz gut, nur im Spiel leider noch nicht immer." Früher war Franck Ribery ihr Lieblingsspieler beim FC Bayern, aktuell ist es eher Arjen Robben. Die Verantwortlichen an der Säbenerstraße bauen auch zukünftig aufs Können der Starnbergerin: Es steht schon länger fest, dass sie die kommende Saison für die zweite Frauenformation in der Zweiten Bundesliga auflaufen wird, um dort vorsichtig an die Spielweise im Erwachsenenbereich herangeführt zu werden. Ihr großes Ziel ist es, später das Trikot des deutschen Meisters in der höchsten Spielklasse zu tragen. Bereits jetzt ist ihr klar: "Ohne Fußball hätte ich bei weitem nicht so viel von der Welt gesehen, wie ich es jetzt schon getan habe."

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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