Was ist gelb und reißt für sein Leben gern? Richtig, es sind die Säcke des Abfallwirtschaftsverbands (Awista). Sie sind ein Quell steten Ärgers und das bereits seit ihrer Einführung im Jahr 1999. Der Gelbe Sack wird alle 14 Tage im Landkreis abgeholt. Man kann ihn auch selbst auf den Wertstoffhöfen abgeben - etwa dann, wenn man die Straßensammlung verpasst hat. Gefühlte 20 Mal hat sich die Verbandsversammlung das Awista in den vergangenen Jahren mit dem Thema befasst. Und meist ging eine ziemliche Sauerei voraus, weil Säcke, die die Leute an ihre Zäune hängten oder auf die Straße stellten in schöner Regelmäßigkeit aufgerissen sind und sich ihr Inhalt - alle Behältnisse mit dem grünen Punkt - munter auf der Straße verteilte.
Und so war es auch in dem Fall, denn Awista-Geschäftsführer Peter Wiedemann den Verbandsräten am Mittwochmorgen beschrieb. Zugetragen hatte es sich im Starnberg. Da war an einem Leerungstag die Straße übersät mit Müll. Wiedemann nennt es eine "Riesenverschmutzung", bei der man einen eigenen Putzwagen hinter dem Müllauto hätte herschicken können. Kein Wunder: Die Awista-Verantwortlichen waren sauer, sinksauer. Und sie forschten nach. Und kamen darauf, dass die Säcke, die der Vertragspartner Duale Systeme Deutschland (DSD) über die Firma Remondis dem Landkreis geliefert hat, nicht wie vereinbart 22 Mikrometer, sondern nur 20,7 Mikrometer dick sind. "Der Hersteller wird jetzt gerügt", verkündete Wiedemann den Verbandsräten. Man werde die Million an die Rathäuser ausgelieferten Säcke zurückholen, was ziemlich kostspielig werden dürfte. Unklar ist, wer es zahle. Bergs Bürgermeister Rupert Monn sprach sich vehement gegen die aufwendige Rückholaktion aus. Das sei zu viel des Guten, so Monn. Die Lagerbestände sollen allerdings zurückgeschickt werden.