Starnberg:Herausputzen für den Wiesnumzug

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Mehr als 300 Mitwirkende aus dem Landkreis Starnberg sind dabei

Zu den 9500 Mitwirkenden am Oktoberfestumzug in München gehören an diesem Sonntag auch wieder mehrere hundert Teilnehmer aus dem Landkreis Starnberg. Fünf Vereine beteiligen sich an dem mehrstündigen Trachten- und Schützenzug von der Maximilianstraße bis zur Theresienwiese: die Blaskapelle Pöcking, die Hechendorfer Blasmusik, die Tutzinger Gilde, die Blaskapelle Erling-Andechs und der Trachtenverein Kienthaler Erling-Andechs. Seine Teilnahme abgesagt hat der Heimat- und Trachtenverein Bernried. Grund: Angst vor möglichen Terroranschlägen.

Davon wollen sich die anderen nicht anstecken lassen. Gilt es doch nach wie vor als Ehre, wenn man beim traditionellen Wiesnumzug mitmachen darf. "Und eine Riesengaudi ist's sowieso", sagt Helmuth Hirn, der Tambourmajor der Blaskapelle Pöcking. Die Pöckinger, die schon seit mehr als 50 Jahren am ersten Wiesnsonntag fein herausgeputzt frühmorgens zum Festzug nach München fahren, sind diesmal mit 20 Trommlern und 50 Musikern vertreten. Auch drei Pöckinger Buben - für den Maisinger Severin Benedikt ist es eine Premiere - freuen sich auf das Ereignis. Sie wechseln sich auf der sieben Kilometer langen Strecke ab beim "Taferltragen". Die Tafel kündigt im Block des langen Schützenzuges die Pöckinger an. Etwa 15 Märsche umfasst ihr Repertoire, das während der zweieinhalb Stunden "natürlich immer wiederholt wird", so Hirn.

Auch schon lange, nämlich ununterbrochen seit 1986, sind die Hechendorfer Teil des Oktoberfestzuges. Diesmal spielen etwa 30 Musiker auf. Aus Andechs-Erling sind etwa 100 Trachtler und Musiker angemeldet. Mit einer großen Abordnung samt vierspännigem Wagen ist die Tutzinger Gilde vertreten, die sich immer mit dem Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg abwechselt. 125 Männer, Frauen und Kinder putzen sich in der traditionellen Tutzinger Fischertracht heraus. Die jungen Frauen tragen dazu auf kunstvoll geflochtenem Haar ein goldenes Krönchen, das "Krandl". Für verheiratete Frauen gehören das "Bramerl", eine mit Otterfell eingefasste Stoffhaube oder eine hohe Otterfellmütze dazu. Die ist schon deshalb praktisch, weil für Sonntag leichter Regen vorhergesagt ist - und da perlt das Wasser einfach ab.

© SZ vom 14.09.2016 / Manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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