Starnberg:Harte Zeiten für Autofahrer in Starnberg

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Dort, wo am Freitagvormittag noch die Einweihungsfeier für ein neues Teilstück der Starnberger Westumfahrung stattfand, fahren jetzt schon Autos. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Zwar ist ein Teilstück der Westumfahrung fertiggestellt, doch Umleitungen bringen noch mehr Verkehr in die Stadt

Von Otto Fritscher, Starnberg

Am Freitagvormittag ist erneut ein Teilstück der Starnberger Westumfahrung für den Verkehr freigegeben worden. Allerdings handelt es sich um einen nur 380 Meter langen Abschnitt am Ende der Strecke, die von der B2 beim Maxhof-Kreisel abzweigt und über die Maisinger Schlucht zum neuen Kreisverkehr zwischen Söcking und Perchting führt. Die neu gebaute Strecke schwenkt nach dem Betriebsgebäude der Straßenmeisterei nach links und verläuft in einem bis zu fünf Meter tiefen Einschnitt hin zum Kreisverkehr. "Jetzt fehlt nur noch der vierte Ast - das ist die Trasse, die von Norden her von Hadorf zum Kreisel kommt", erklärte Christian Probst, im Staatlichen Bauamt Weilheim zuständig für die Staatsstraßen im Landkreis Starnberg.

Rund 600 000 Euro hat das neue Teilstück gekostet, hinzu kommen rund 250 000 Euro für eine Geh- und Radwegbrücke. Diese wurde eigens gebaut wurde, damit die Radler, die von Söcking in Richtung Andechs wollen, nicht um den Kreisverkehr herum radeln müssen, sondern auf der Brücke in luftiger Höhe an ihm vorbeiradeln. "Das leisten wir uns, das ist ein Meilenstein", befand Starnbergs Bürgermeisterin Eva John bei der Einweihung.

Die Westumfahrung soll Ende November fertig sein, gleichzeitig mit der Kreisstraße 3, die von der Waldkreuzung her kommend im Bereich von Mamhofen in Richtung Hadorf ausgebaut wird und somit weiter von Gut Mamhofen verläuft. "Beide Strecken werden gleichzeitig eröffnet, wir liegen voll im Zeitplan", so Probst.

Bis es soweit ist, kommen allerdings "harte Zeiten" auf die Stadt Starnberg zu, wie Probst sagte. Denn von nächsten Dienstag an ist die STA3 für ein halbes Jahr wegen der Ausbauarbeiten gesperrt. Und die offizielle Umleitungsstrecke führt über die B2 nach Starnberg die Hanfelder Straße hinunter, am Tutzinger-Hof-Platz rechts auf die B2 und von dort weiter bis zum Maxhof-Kreisel. Dort biegen dann Autofahrer, die in Richtung Andechs wollen, auf die Staatsstraße 2563 ab. Das ist zumindest der Wunsch der Straßenbauer und der Stadt. Doch natürlich wissen sowohl Probst als auch John, dass sich die Autofahrer Schleichwege etwa über die Riedeselstraße suchen werden. "Der Sommer wird anstrengend", glaubt auch Starnbergs Stadtbaumeister Stephan Weinl. Doch das will John nicht so einfach hinnehmen: "Die Umleitungsstrecke ist eine Riesenbelastung für die innerörtlichen Straßen. Und wir werden in den Wohngebieten verstärkt kontrollieren, wenn die Autofahrer schon auf Schleichwegen durch Starnberg fahren." Womit John wohl auch die Anliegerzone nordöstlich der Hanfelder Straße bis zum Bahnhof Nord meint.

"Wenn die Umfahrung fertig ist, kommt es auf die Stadt Starnberg an, was sie daraus macht", sagte Probst. Bekanntlich soll der Schwerverkehr von der Hanfelder Straße verbannt werden, die nach Fertigstellung der Umfahrung von einer Staatsstraße zu einer Ortsstraße abgestuft wird. Das Teilstück der alten Straße - von der Straßenmeisterei bis zur Einmündung in die Staatsstraße vor dem Kreisel - wird schon im Juni rückgebaut, soll also Wiese werden. Und die Westumfahrung selbst weist laut Probst noch eine Besonderheit auf: Nördlich des Kreisels liegt laut Probst "der am besten von Naturschützern beobachtete Amphibiendurchgang Bayerns." Da könnten sogar die Weßlinger nicht mithalten.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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