Starnberg:Gluck statt Mozart

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Oper in Starnberg fehlt das Geld für die "Zauberflöte"

Die Oper in Starnberg muss umdisponieren: Weil das Geld fehlt, um Mozarts "Zauberflöte" auf die Bühne zu bringen, haben sich der Verein und Intendant Andreas Sczygiol dazu entschieden, die Pariser Fassung von Glucks "Orpheus und Eurydike" zu zeigen. Regie führt die Choreografin Ada Ramzews, sie setzt auf Tanz und Schauspiel. Zwei Vorstellungen am 23. Juni und am 1. Juli sind vorgesehen, der Kartenvorverkauf in der Schlossberghalle Starnberg (08151/772-136), beim Tourismusverband (08151/90600) und München Ticket (089/54818181) beginnt am kommenden Freitag, 15. April.

Ursprünglich hatte Dirigent Sczygiol die "Zauberflöte" in historischer Aufführungspraxis vorgeschwebt. Aus Kostengründen entschied er sich bald für einen Kompromiss und außerdem für eine aufs Äußerste reduzierten Fassung. Regie sollte Ada Ramzews führen. Doch inzwischen ist klar: Das auf hohem Niveau agierende junge Unternehmen, das 2014 "Dido und Aeneas" und 2015 den "Bajazzo" auf die Bühne der Schlossberghalle gebracht hatte, kann sich die Mozart-Oper im dritten Jahr nicht leisten. Wie Johannes Lörcher vom Vorstand des Vereins sagte, falle zwar die Förderung durch Stadt und Landkreis großzügig aus, aber es hapere an Sponsoren. Ihm zufolge wäre die Produktion etwa 30 000 Euro über dem gelegen, "was wir an Einnahmen gesehen haben". Ein Risiko, das die Opernfreunde nicht eingehen wollten.

Einer der Gründe für die hohen Kosten: In der "Zauberflöte" treten neun Solisten und drei Knaben auf. In "Orpheus und Eurydike" sind es nur drei Solisten, wobei die Rolle des Amor eher klein ist. Fuat Kılıç Aslan singt den Orpheus, Martina Cymerman übernimmt den Part der Eurydike, als Tänzer sind in diesen Rollen Benjamin Birkner und Martina Wimmer zu sehen. Glucks damals revolutionäres Werk war 1762 in Wien uraufgeführt worden. Für die Inszenierung 1774 in Paris überarbeitete der Komponist die Oper und fügte ein Ballett dazu. Diese Fassung wird in der Schlossberghalle zu sehen sein. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeisterin Eva John übernommen.

© SZ vom 12.04.2016 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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