Zu einem Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden von Grünen, CSU, Parteifreien, SPD, Bürgerliste und UWG hat Stadträtin Angelika Kammerl Starnbergs Bürgermeisterin Eva John eingeladen. "Bitte teilen Sie uns einen, besser zwei Termine mit, an denen diese Sitzung möglich wäre, und bitte erst nach 18 Uhr", heißt es in dem Schreiben, dass der Bürgermeisterin am Donnerstag per E-Mail zuging. Kammerl, die im Mai gemeinsam mit Sieglinde Loesti wegen unüberbrückbarer Gegensätze und interner Querelen die "Wählergemeinschaft pro Starnberg" (WPS) verlassen und "Die Parteifreien" (DPF) gegründet hatte, erneuert damit ihr Gesprächsangebot.
Kammerl hatte am Montag im Stadtrat eine persönliche Erklärung verlesen, in der sie sich gegen Vorwürfe des WPS-Vorsitzenden Günther Picker verwahrte, sie habe sich ihr Mandat unter falschen Angaben erschlichen. Sie verlangt als Beweismaterial eine Wortabschrift des Tonbandprotokolls der Bauausschusssitzung vom 22. September, in der Picker die Anschuldigungen gegen seine ehemalige Fraktionskollegin vorgetragen hatte. Kammerl betonte, sie habe sich "stets dem geltenden Wahlrecht entsprechend verhalten". Sowohl bei der Kommunalwahl 2014 als auch bei den Neuwahlen des Stadtrats im vergangenen Jahr hatte der Wahlausschuss die Rechtmäßigkeit ihrer Kandidatur bestätigt. Gleichwohl bestehe bei der DPF jederzeit Gesprächsbereitschaft. "Dieses Angebot geht nicht nur an die Fraktionen der BMS, FDP und WPS", sagte Kammerl, "sondern insbesondere an Frau Erste Bürgermeisterin John". Eine Antwort aus dem Rathaus hat die Stadträtin bisher nicht erhalten.