Starnberg:Friedhofsgebühren steigen

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Ihre letzte Ruhestätte finden viele verstorbenen Starnberger auf dem Friedhof an der Hanfelder Straße. Die Begräbniskosten steigen allerdings um 200 Euro. (Foto: Georgine Treybal)

200 Euro mehr kosten von Juli an Beerdigungen in Starnberg

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Die Friedhofsgebühren in Starnberg steigen wieder - und zwar recht ordentlich. So werden von Juli an das Ausheben eines Grabes, die Aufbahrung des Verstorbenen, die vier Sargträger insgesamt 910,35 Euro kosten. Das sind um 200 Euro mehr als bisher. Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Stadträte, als Bürgermeisterin Eva John in der Sitzung die Zahlen vortrug. Zwar betonte John, dass der Leistungsumfang bei den Bestattungen vergrößert wurde, dennoch liegt die Kreisstadt mit an der Spitze der Gebühren beim Friedhof. Teurer in der Vergleichstabelle, die John beigelegt hatte, ist die Gemeinde Seefeld mit etwa 1164 Euro. In Gauting zum Beispiel liegen die Beerdigungskosten bei nur 766 Euro, in Tutzing betragen sie 805 Euro.

Über die Gründe gab John auch Auskunft. So scheint der Markt der Bestatter ziemlich eng zu sein, denn nur eine Firma habe sich bei der europaweiten Ausschreibung gemeldet. "Wenn nur einer ein Angebot abgibt und der zweite kein Interesse hat, dann geht es nicht anders", sagte sie. Sie verwies auch darauf, dass überall die Preise steigen würden. "Bei jedem Gewerk ist das so." Zwar zweifelte Stefan Frey daran, dass nur einer Institut Interesse bekundet habe, aber das änderte auch nichts an der Tatsache, dass die Beerdigungskosten steigen werden und bei den anderen Kommunen günstiger sind. Ludwig Jägerhuber (CSU) gab sich deshalb zerknirscht: "Hätten wir die Preise vorher gewusst, hätten wir die Ausschreibung kritischer hinterfragen können." Auch Franz Sengl von den Grünen zeigte sich unzufrieden mit der Ausschreibung. Dennoch wurde die neue Satzung mehrheitlich beschlossen.

Für die Urnenbeisetzung müssen die Hinterbliebenen auch mehr bezahlen. Zwar steigen die Kosten nicht so extrem wie bei Erdbestattungen, dennoch muss man für die Urnenbeisetzung vom 1. Juli na 202,30 Euro statt 166,60 Euro zahlen. In den anderen Gemeinden ist es noch teurer. In Gauting kostet die Urnenbeisetzung 219 Euro, in Tutzing sind es 211 Euro. Bürgermeisterin John konnte immerhin berichten, dass die höheren Kosten auch mehr Service beinhalten. So werden sich künftig zwei Mitarbeiter um die Bestattungen kümmern. Damit könne man einen "reibungslosen Bestattungsablauf gewährleisten". In den Gebühren enthalten ist auch die Abfuhr des überschüssigen Erdreichs bei normalen Bestattungen. Den Abtransport der Erde musste bis Juli noch die Hinterbliebenen des Toten bezahlen.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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