Starnberg:Freunde in Dinard gefunden

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Er ist ein Mann der Tat im Partnerschaftsverein: Alois Brunner. (Foto: oh)

Alois Brunner wird Ehrenmitglied im Partnerschaftsverein der Stadt

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

- "Ich bin keiner, der lange redet. Einfach hinlangen, das ist meine Stärke", so schätzt sich Alois Brunner zurecht ein. Der Wangener ist ein Mann der Tat. Er ist einer, der anpackt, egal was man braucht oder wo immer Hilfe benötigt wird. Für sein hohes ehrenamtliches Engagement wurde er auf der Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsvereins "Freunde von Dinard" am Montag von der Vorsitzenden Angelika Galata zum Ehrenmitglied ernannt.

Mit dem Verein Freunde von Dinard kam Brunner erstmals 1991 in seiner Funktion als Starnberger Stadtrat in Berührung. Damals nahm er als Vertreter der Stadt an der Delegationsfahrt in die Partnerstadt Dinard teil. Dass er die französische Sprache nicht beherrscht, war für Alois Brunner nie ein Problem. Er kennt keine Berührungsängste und zur Not verständigte er sich mit Händen und Füßen. Die Partnerstadt in der Bretagne gefiel ihm, er lernte nette Leute kennen und bald wurde er Vereinsmitglied. Schon kurze Zeit später wurde er in den Vorstand gewählt. Seither läuft nichts mehr ohne ihn. Jedes Jahr, wenn französische Schüler Gast in der Kreisstadt sind, stellt der Inhaber eines Autohauses den Lehrern ein Auto zur Verfügung oder verleiht bei Bedarf sein privates Festzelt. Er lässt sich immer wieder etwas für den Aufenthalt der französischen Delegation in Starnberg einfallen: Einmal organisierte er einen Besuch auf dem Wangener Dorffest, von dem die Franzosen heute noch sprechen. Ohne die frischen Austern und Crêpes aus der Bretagne läuft auf der Französischen Woche nichts. Alois Brunner organisierte stets den Stand-Aubau und -Abbau. Als vor zwei Jahren umstrukturiert wurde und Pavillons aufgestellt wurden, stand der Verein vor dem Problem, dass er keine Theken hatte. Klar, dass sich die Vereinsmitglieder an Alois Brunner wandten. Der krempelte die Ärmel hoch und organisierte nicht nur schnell und unkompliziert die notwendige Einrichtung, er trieb sogar eine Austerntheke auf. "Es läuft ja nicht ganz von alleine", ist das Motto des heute 77-Jährigen. Vor zwei Jahren hat Brunner, der auch Träger der Starnberger Bürgermedaille ist, das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden aus Altersgründen abgegeben. Er bringt sich allerdings weiterhin aktiv ein. Dieses Engagement fordert er auch von anderen, "damit der Verein am Leben bleibt", wie er meint. Deshalb sei Nachwuchsarbeit besonders wichtig.

Alois Brunner ist ein Mann der klaren Worte. Wenn es um die Zusammenarbeit mit der Stadt geht, nimmt er kein Blatt vor dem Mund. Die derzeitige Stimmung im Stadtrat gefällt dem ehemaligen Kommunalpolitiker gar nicht. Das Schlimme ist, dass in Starnberg an allen Ecken und Enden gestritten werde, schimpfte er. Darunter leide die Zusammenarbeit mit der Stadt, der Verein sollte besser eingebunden werden. Der Vereinsvorstand indes lobte die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Eva John. Französische Woche sowie Schüler- und Jugendaustausch würden sehr stark mitgetragen, nicht nur finanziell, so Angelika Galata im Rechenschaftsbericht. Laut Galata entwickelt sich der 235 Mitglieder starke Verein gut, auch wenn der Altersdurchschnitt hoch ist. Bei den Neuwahlen wurde die Führungsriege bestätigt: Galata wird auch künftig von Josef Huber als Stellvertreter und Christoph Dürrwanger als Schriftführer unterstützt. Neu hinzu kam Günter Link, der jetzt Kassier ist.

© SZ vom 02.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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