Starnberg:Fluktuation im Rathaus

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Grüne sorgen sich um den Personalstand in der Stadt

Die Stadtratsfraktion der Grünen macht sich Sorgen um die Leistungsfähigkeit und Arbeitsqualität der Starnberger Stadtverwaltung. "Wir nehmen in der Amtsperiode seit 2014 eine vermehrte Fluktuation und krankheitsbedingte Ausfälle wahr", erklärte dazu Grünen-Fraktionschefin Martina Neubauer. Um einen Überblick über die tatsächliche Personalsituation im Rathaus zu bekommen, haben die Grünen einen Antrag gestellt, der zeitnah im Haupt- und Finanzausschuss auf die Tagesordnung kommen soll. Gefordert wird eine Darstellung der personellen Fluktuation bei den städtischen Angestellten und Beamten jeweils getrennt für die Jahre 2013 bis 2017.

Seit der Amtsübernahme von Bürgermeisterin Eva John im Frühjahr 2014 hat es in der Hauptverwaltung und den übrigen städtischen Bereichen eine Reihe personeller Veränderungen gegeben. Die wichtigsten Wechsel: Als erstes verließ Stadtkämmerer Michael Aßmus im Herbst 2015 das Rathaus, für ihn wurde Thomas Deller angeheuert. Danach folgte der Geschäftsleitende Beamte Karl-Heinz Springer, der nach 38 Jahren im Dienst für die Stadt Starnberg zum Jahresbeginn 2017 nach Dießen am Ammersee wechselte, weil die "Chemie" zwischen ihm und der Bürgermeisterin nicht stimmte. Insbesondere seine letzten beiden Jahre in Starnberg waren für die einstige "rechte Hand" von Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger nicht die besten. Stattdessen stellte John mit Lena Choi eine "persönliche Referentin" ein, die von September 2015 an unter anderem für Bürgerbüro, Pressearbeit sowie als "Ansprechpartnerin für den Stadtrat" zuständig sein sollte. Erst im Mai 2017 wurde Anne Dreßler aus Thüringen neue Geschäftsleitende Beamtin im Rathaus. Bereits im Frühjahr 2014 hatte sich Stadtförderer Lars Werkmeister verabschiedet, ihm folgte Berufseinsteigerin Sarah Buckel. Und für Augustin Ullmann, der als Leiter des Ordnungsamts in Ruhestand ging, wurde mit Ludwig Beck ein Nachfolger gekürt, der bis dahin für städtische Liegenschaften zuständig war. Grünplanerin Theresa Edelmann verließ auf eigenen Wunsch das Haus.

Die Grünen möchten angesichts der auffallend hohen personellen Fluktuation trotz Verbesserungen bei zusätzlichen Leistungen und weiterem Aufstocken des Personals nun genau wissen, warum und in wie vielen Fällen es zu einem Wechsel kam, wie viele Überstunden in einzelnen Bereichen vorlagen, wie viele Umbesetzungen und Höhergruppierungen es gab und wie sich der Krankenstand in Starnberg im Vergleich zu anderen Behörden entwickelt hat. "Im Personalmanagement weiß man, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Entwicklungen und der herrschenden Führungskultur gibt", schreibt Neubauer. "Ob diese Wahrnehmung den Tatsachen entspricht und um gegebenenfalls über geeignete Instrumente zur Fachkräftesicherung beraten zu können, sind die geforderten Daten erforderlich."

© SZ vom 12.09.2017 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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