Starnberg:Finanzspritze für kulturelle Vielfalt

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Neben der Förderung für die Vereine und der Jury-Besetzung für den "Starnberger Kunstpreis" befasst sich der Kulturausschuss mit einem Konzept für eine erweiterbare weihnachtliche Beleuchtung in der Innenstadt

Von Peter Haacke, Starnberg

Zum ersten Mal hat am Montag der Kulturausschuss der Stadt Starnberg unter Regie von Bürgermeisterin Eva John getagt. Das Programm der Tagesordnung war überschaubar, binnen einer Stunde segnete das Gremium ein insgesamt 100 000 Euro umfassendes Paket ab, das im städtischen Haushalt für 2016 festgeschrieben wird. Neben rund 70 000 Euro Förderung für diverse Vereine des heimischen Kulturlebens bewilligte das Gremium auch die Siegerprämien für den Starnberger Kunstpreis 2015 sowie eine 30 000 Euro teure Adventsbeleuchtung, die in der Maximilianstraße und am historischen Bahnhof zum Einsatz kommen soll.

Kultur ist, wenn man trotzdem lacht: Im Gremium herrschte überwiegend nicht nur Einigkeit, zwischenzeitlich wurde im dreizehn Mitglieder zählenden Kulturausschuss auch herzlich gescherzt. Sämtliche Zuschussanträge der insgesamt 18 Vereine, Verbände und Einzelpersonen (siehe Kasten) aus dem Kulturbereich wurden für das Haushaltsjahr 2016 einstimmig abgesegnet. Zudem wurde die Übernahme von Plakatiergeld bis zu 100 Euro pro Institution bewilligt - insgesamt 2000 Euro.

Die größten Summen verbuchten die Vereine "Oper in Starnberg" mit 9000 Euro, der Heimat- und Volkstrachtenverein (8900 Euro) und "Musica Starnberg" (7000); Eher bescheiden blieb die Förderung für "Die Fotowilden", die 200 Euro zur Ergänzung ihrer technischen Ausrüstung einstrichen, und den "Kunstverein ha4" (500 Euro), der um einen Zuschuss für Ausstellungskosten gebeten hatte. Kurzer Diskussionsbedarf ergab sich lediglich bei Unterstützung für den Verein "Weitwinkel": Vize-Bürgermeister Klaus Rieskamp war irrigerweise davon ausgegangen, dass das Forum für Film und Kultur mit den beantragten 3000 Euro einen Siegerpreis im Rahmen des Fünfseen-Filmfestivals ausloben wolle; Martina Neubauer (Grüne) klärte das Missverständnis auf, es handelt sich nur um eine Aufwandsentschädigung. Ungewöhnlich: Obwohl Angelika Kammerl (WPS) in die Vorstandsarbeit des Vereins "Die Roseninsel" involviert ist, beteiligte sie sich unverdrossen an Debatte und Abstimmung über einen Zuschuss über 1900 Euro für einen neuen Internet-Auftritt.

So unterschiedlich die Vereine sind, so verschieden sind die Bedürfnisse: So benötigen etwa "Die Freunde von Dinard" einen Gastrokühlschrank und einen Arbeitstisch für die Bewirtschaftung auf der "Französischen Woche", der Amateur-Theaterverein Kolpingbühne dagegen erwägt die Erweiterung seiner Bühnenausstattung sowie den Kauf von Licht- und Theatertechnik. Die "Heimatbühne Starnberg" kann in Ermangelung eines geeigneten Probenraums die Schlossberghalle zu vergünstigten Konditionen nutzen, die Stadtkapelle indes beantragt einen Zuschuss zur Beschaffung von Noten sowie Trachtenersatz und Neubeschaffung. Josef Pfister brachte zur Sprache, was viele dachten: "Das Geld ist gut angelegt", sagte der BMS-Chef. "Wir können froh sein, dass wir die Gelegenheit haben, dieses Geld loszuwerden."

Nur in einem einzigen Punkt war sich der Kulturausschuss nicht einig: Die Besetzung der achtköpfigen Jury für den "Kunstpreis für Malerei", den die Stadt nunmehr zum 14. Mal vergibt. Neben John und weiteren Sachverständigen wird erstmals in der Historie des Wettbewerbs auch eine Journalistin an der Auswahl teilnehmen; weitere Medien aber blieben offenbar unberücksichtigt. Folgerichtig stimmten die Ausschussmitglieder von CSU, UWG, SPD und Grünen gegen den Beschluss zur Jury-Besetzung. Den Vorschlag dazu - so Bürgermeisterin Eva John - habe Kulturamtsleiterin Annette Kienzle unterbreitet.

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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