Starnberg:Feste Arbeitsplätze noch unbesetzt

Awista will Asylbewerber anstellen. Doch so einfach ist das nicht

Oswald Gasser geht das alles viel zu langsam. Woran es denn hake, dass immer noch kein Asylbewerber einen festen Arbeitsplatz habe, wollte der Seefelder FDP-Kreisrat am Mittwoch in der Versammlung des Abfallwirtschaftsverband Starnberg (Awista) wissen. Im Dezember hätten die Verbandsräte drei Vollzeitstellen für die Anstellung von Flüchtlingen genehmigt, bisher sei nichts passiert. Wie Awista-Geschäftsführer Peter Wiedemann der SZ sagte, habe Gasser moniert, dass in den Wertstoffhöfen Asylbewerber immer noch als Ein-Euro-Jobber beschäftigt seien. Sie würden mittlerweile doch die gleiche Arbeit leisten wie die Festangestellten.

Ganz so einfach sei das nicht, sagt Awista-Pressesprecher Matthias Rackwitz. Zum einen würden sich die Tätigkeiten von Flüchtlingen und hauptamtlichen Mitarbeitern natürlich unterscheiden, allein schon wegen der mangelnden Sprachkenntnisse. Bei einem Ein-Euro-Job müsse es sich um ein "gemeinnütziges und zusätzliches Beschäftigungsverhältnis" handeln. Gleiche Leistung zu verlangen, sei gar nicht zulässig. Zum anderen könnten die Stellen, die der Awista für Asylbewerber geschaffen hat, nicht einfach so vergeben werden, auch sie müssen ausgeschrieben werden. Rackwitz: "Auch die Flüchtlinge müssen sich dem Markt stellen."

Die drei Vollzeitstellen sollen auf möglichst viele Menschen verteilt werden. Momentan beschäftigt der Awista sieben Asylbewerber in seinen Wertstoffhöfen. Wie sie zum Zuge kommen könnten, darüber fänden gerade Gespräche mit der Arbeitsagentur, dem Landratsamt und den Helferkreisen statt, sagt Rackwitz. Er geht davon aus, dass das Projekt bis zum Ende des ersten Quartals umgesetzt werden könne. Es ist das Projekt, mit dem der Abfallwirtschaftsverband einen gesellschaftlichen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten will. Der ist den Verbandsräten 100 000 Euro wert.

© SZ vom 04.02.2016 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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