Als Reaktion auf die Kritik der Starnberger CSU, die eine unklare Haltung der Liberalen zum Themenkomplex "Seeanbindung" monierte, hat sich FDP-Vorsitzende Heike Barall-Quiring zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung stellt sie klar: "Eine echte Anbindung der Stadt an den See setzt eine freie Sicht und einen freien Zugang zum See voraus. Dies ist nur möglich durch einen Tunnel." Allerdings würden weder Bahntunnel noch eine Gleisverlegung binnen der nächsten zehn bis 20 Jahre realisiert, weil neben den finanziellen Voraussetzungen der Stadt auch "sämtliche technischen Planungen zur Lösung" fehlen, die allein schon Jahre in Anspruch nehmen würden. Die Ortsvorsitzende der Liberalen fragt: "Soll Starnberg also weiterhin auf die katastrophalen Zustände am See blicken?" - und beantwortet die Frage selbst: "Wir müssen jetzt Attraktivität und Lebensqualität von Starnberg erhöhen." Es könnten nicht ständig "vernünftige Maßnahmen" verschoben werden, weil man große Projekte plane.
Die FDP setzt stattdessen auf Vorschläge von Stadträtin Iris Ziebart, die "mit relativ geringen Mitteln Verbesserungen" schaffen will, die mit anderen Projekten verbunden werden könnten und auch nicht in die Gleislage eingreifen. "Daher fordern wir, zunächst darüber - und nur darüber - soll der Stadtrat umgehend in eine konkrete Planung eintreten", erklärte Barall-Quiring. Die Bahnverträge blieben davon unberührt. Überdies habe die FDP nie behauptet, "dass Starnberg sich für immer mit ein paar Verschönerungen begnügen sollte", heißt es im Schreiben.
Ziebart hatte im November 2012 - ebenso wie zuvor bereits die WPS - zunächst ihre Mitarbeit im Arbeitskreis "Seeanbindung" verweigert und war nach anhaltender Kritik schließlich von ihrem Posten als Referentin für Stadtplanung zurückgetreten. Seither plädiert sie wiederholt für "kleine" Verbesserungen rund um den Bahnhofsbereich und an der Seepromenade.