Starnberg:Fahrgastzahlen steigen

Lesezeit: 1 min

11 000 Passagiere benutzen täglich die ÖPNV-Busse

Von Michael Berzl, Starnberg

Leere Busse kurven durchs Fünfseenland, und der Steuerzahler trägt die Kosten: Das ist der Eindruck, den Kritiker vom öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) haben und auch immer wieder gerne formulieren. So zum Beispiel der Feldafinger Bürgermeister und Kreisrat der Freien Wähler, Bernhard Sontheim, der im Kreisausschuss anregte, "die eine oder andere Linie zu überprüfen, die nicht ganz so gut ausgelastet ist". Die Statistik jedoch spricht eine andere Sprache als subjektive Eindrücke. Nach den Zahlen, die Susanne Münster, die Verkehrsmanagerin des Landkreises, in der Ausschusssitzung am Donnerstag präsentierte, steigen die Fahrgastzahlen seit Jahren kontinuierlich an. Demnach nutzen pro Werktag mehr als 11 000 Menschen einen Bus im Landkreis Starnberg. "Ich hoffe, dass damit die Gespensterdebatten über Geisterbusse beendet sind", sagte SPD-Kreisrat Tim Weidner angesichts der Daten.

Die Akzeptanz der ÖPNV-Busse ist also besser als ihr Ruf. Das hat allerdings auch seinen Preis. Eine stets steigende Tendenz ist nämlich auch bei den Ausgaben für das flächendeckende Angebot festzustellen. Mehr Fahrgäste bringen zwar auch mehr Einnahmen, Kreis und Kommunen müssen aber trotzdem Jahr für Jahr mehr Geld aufbringen, um die Betriebskostenzuschüsse zu decken. Einnahmen und Zuschüsse liegen etwa gleich hoch, bei der letzten Ermittlung etwa bei gut drei Millionen Euro; der Kostendeckungsgrad schwankt seit Jahren um die 50 Prozent. Das bedeutet: Jeder Fahrgast bezahlt nur die Hälfte der tatsächlich anfallenden Kosten; sein Ticket ist zur Hälfte schon aus Steuern bezahlt.

Trotz der hohen Subventionen ist auch Landrat Karl Roth (CSU) der Ansicht: "Wir sind auf einem guten Weg". Ebenso wie Weidner betonte die Grünen-Kreisrätin Martina Neubauer: "Mobilität ist ein Grundrecht". Sie plädierte für eine gleichmäßige und gute Versorgung. Schließlich gebe auch Menschen , die gar kein Auto haben und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.

© SZ vom 07.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: