Schnellbus X900:Erfolgreiche Verbindung

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Schnellbus nach Fürstenfeldbruck übertrifft alle Erwartungen

Von Christiane Bracht, Starnberg

Verkehrsmanagerin Susanne Münster jubiliert: Der erste Schnellbus im Landkreis ist noch erfolgreicher als sie in ihren kühnsten Träumen zu hoffen gewagt hat. Eine Zählung der Fahrgäste in den ersten Tagen, als die Linie x900 noch kostenlos genutzt werden konnte, ergab, dass jeden Tag im Durchschnitt 1130 Leute von Starnberg Richtung Gilching und Fürstenfeldbruck oder umgekehrt unterwegs waren. Und wer glaubte, dass diese Zahlen massiv einbrechen, wenn die Leute erst Fahrkarten lösen müssen, der irrte. Im Januar, sechs Wochen nach dem Fahrplanwechsel, wurde erneut gezählt und zur großen Überraschung aller nutzen jetzt im Durchschnitt täglich 1045 Fahrgäste die schnelle Verbindung - also kaum weniger. "Eine so hohe Auslastung haben wir auf keiner anderen Linie", freut sich Münster. Am Dienstag präsentierte sie diesen Erfolg stolz dem Kreis-Umweltausschuss. Klar, auch der X900 hat Schwächen: So ist es für die Fahrer während der Hauptverkehrszeiten kaum möglich, den Fahrplan einzuhalten. "Der Stau auf der B2 und auf der Hanfelder Straße in Starnberg bereitet uns große Schwierigkeiten", klagt Münster. An einigen Stellen habe sie schon nachjustiert, um Minuten zu sparen, so zum Beispiel in Gilching, wo der Bus nun keine Schleife mehr fährt, sondern direkt zum Bahnhof. Angespornt vom großen Erfolg plant Münster nun schon die nächste schnelle Tangentialverbindung zwischen zwei Bahnen, denn auch die Linie 936 von Gauting nach Fürstenried, die bereits vor einem Jahr eingeführt wurde, ist sehr beliebt und zwar nicht nur bei Pendlern. Sie wird auch von Leuten genutzt, die in der Stadt etwas erledigen wollen. Früher hätten sie sicher das Auto genommen, doch jetzt steigen immer mehr Leute um. Und genau das ist das Ziel der Verkehrsmanagerin: Sie will Anreize für Autofahrer schaffen, damit sie ihren Wagen einfach mal stehen lassen.

Am 11. Dezember 2016 beginnt auch am Ostufer des Starnberger Sees die Ära der guten Verbindungen. Stündlich kann man dann von Starnberg nach Wolfratshausen oder Ammerland fahren. Im selben Rhythmus verkehrt künftig auch ein Bus über Leutstetten und Wangen nach Schäftlarn. Das ist laut Münster nicht nur für die Klosterschüler interessant, sondern auch für Ausflügler, vor allem aber für die Leutstettener und Wangener, die nun problemlos nach Starnberg kommen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie ohne Auto nicht mehr zurückkommen.

Profitieren werden vor allem aber die Orte Mörlbach und Farchach, die erstmals überhaupt an das Busnetz angeschlossen werden, denn die neue Linie 974 fährt von Starnberg kommend dort vorbei über Berg nach Icking. In Icking können die Fahrgäste dann auf die S7 umsteigen. Rund 1,5 Millionen Euro investieren Landkreis, Starnberg und Berg für das neue Busnetz am Ostufer. Münster schätzt, dass das Defizit für den Landkreis maximal eine Million Euro betragen wird. Je mehr Fahrkarten gekauft werden, um so geringer wird es sein. Das was gespart wird, könne in neue Busangebote investiert werden.

Stolz ist Verkehrsmanagerin Münster auch auf den Bus 958 von Tutzing nach Andechs. Er wird vom 23. März bis zum 31. Oktober als erster Bus im MVV-Netz einen Fahrradanhänger bekommen. Für Ausflügler eröffnet das neue Möglichkeiten.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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