Starnberg:Engere Zusammenarbeit

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Seniorenbeirat wird in Inklusionskreis eingebunden

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

- Der Starnberger Seniorenbeirat ist derzeit nicht in den Inklusionskreis der Stadt eingebunden. Dies hat Seniorenbeiratsmitglied Uwe Rupprecht auf der jüngsten Sitzung kritisiert. Bürgermeisterin Eva John, die an der Sitzung teilnahm, zeigte sich offen für eine Zusammenarbeit. In Sachen Barrierefreiheit hat der Seniorenbeirat bereits einige Vorarbeiten geleistet und konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Gleichzeitig hatte sich die Stadt an dem Projekt "Bayern Barrierefrei 2023" beteiligt und einen Inklusionsbeirat gegründet, der ein Konzept erstellen und für die Stadt beratend tätig werden soll.

Im Inklusionsbeirat gehe es darum, alle an einen Tisch zu bringen, sagte John. Es sollte jede Art von Handicap vertreten sein. Denn ein Rollstuhlfahrer habe andere Anforderungen als beispielsweise Menschen mit Sehbehinderung. Wie der Vorsitzende Günter Steck feststellte, macht es jedoch wenig Sinn, wenn der Seniorenbeirat in mühevoller Kleinarbeit Wege in der Stadt abgehe, und der Inklusionsbeirat ebenfalls vor Ort eine Bestandsaufnahme mache.

Nach den Plänen des Seniorenbeirats sollten die Wege von Senioreneinrichtungen in die Stadtmitte, wie etwa von Altenheimen zum Bahnhof See, auf mögliche Barrieren hin untersucht werden. Erste Barrieren haben die Mitglieder bereits vor Ort gefunden. Nach Angaben von Beiratsmitglied Willi Illguth fehlt beispielsweise eine Bürgersteigabsenkung vor dem Seniorentreff. Der Tutzinger-Hof-Platz indes sei für blinde Menschen ein Problem. Und der neu umgebaute Kirchplatz sei für Rollstuhlfahrer "furchtbar", weil die Rampen zu steil seien, sagte er zur SZ. Illguth plädiert für eine "Null-Absenkung" an Bürgersteigen, da sie für Rollstuhlfahrer am besten geeignet und für Blinde nach seinen Erfahrungen ebenfalls gut zu bewältigen sei. Das Papier des Seniorenbeirats mit einer ersten Bestandsaufnahme ist laut Steck bislang noch nicht an die Stadt weitergegeben worden.

Ein Konzept zur Verbesserung des Radverkehrs will der Seniorenbeirat ebenfalls ad acta legen. Es sei keine seniorenspezifische Aufgabe, sagte Steck. Wie er erläuterte, ist der Seniorenbeirat bislang der einzige Ansprechpartner für Radler-Probleme gewesen und daher habe man die Anregungen gesammelt. Doch nun habe sich eine Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs ADFC in Starnberg gegründet und man werde die Verbesserungsvorschläge weitergeben.

© SZ vom 25.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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