Eigenverantwortlich die jungen Leute arbeiten zu lassen und mit innovativen Lehr- und Lernmethoden zu punkten - hiermit haben viele Firmen die Jury des Wirtschaftspreises Landkreis Starnberg überzeugen können. Die Experten besuchten 15 Finalisten der besten Ausbildungsbetriebe in der Region und waren von deren Engagement begeistert. Die Delegation sei zum Beispiel mit Filmclips empfangen worden, die die Auszubildenden selbst gedreht hätten, oder habe sogar in einem betriebseigenen Kino gesessen, berichtet Christoph Winkelkötter, Jury-Mitglied und Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (Gwt).
Überall sei sofort spürbar gewesen, wie stark sich die Auszubildenden mit ihrem Arbeitgeber identifizierten und mit Begeisterung dabei seien, heißt es in einer Pressemitteilung der Gwt. Und das klassische Berichtsheft sei in den meisten Betrieben längst durch eine digitale Variante abgelöst worden. Bei einem Besuch hätten Azubis sogar einen selbstprogrammierten Roboter präsentiert, mit dem sie im vorigen Jahr mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet wurden.
"Gerade auch das Handwerk ist alles andere als konservativ, hier hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten", betont Jury-Mitglied Martin Eickelschulte und nennt als Beispiel eine digitale Pflanzendatenbank. Der IT-Unternehmer ist auch Gremiumsvorsitzender der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Starnberg.
Der Herbst steht für die Wirtschaftsförderung der Gwt ganz im Zeichen von "Ausbildung in der Region". Die Jury hat auf ihrer Tour durch den Landkreis auch festgestellt, wie Nachwuchskräfte speziell motiviert werden - etwa mit "Teambuildung"-Events, Auslandsaufenthalten wie in Shanghai und Geldprämien für herausragende Abschlüsse. Es sei "unglaublich, was die Arbeitgeber hier in der Region alles anbieten", die Auszubildenden dürften sogar eigenverantwortlich öffentliche Veranstaltungen ausrichten und machten dies "großartig", erklärt Gwt-Wirtschaftsförderin und Jury-Mitglied Annette von Nordeck. Die Preisverleihung ist am 6. November im Gilchinger Rathaus, wo auch die Leistungen der Finalisten vorgestellt werden. Die Firmen sind je nach Unternehmensgröße in drei Kategorien unterteilt.
Kategorie bis 20 Mitarbeiter:
Zimmerei Anton Gansneder (Pöcking), Steuerberater Martin Pfuff (Starnberg), Schreinerei Thomas Will (Gilching).
Kategorie 21 bis 100 Mitarbeiter:
Die Gartenzwerge Garten- und Landschaftsbau (Gilching), Elektro Saegmüller GmbH (Starnberg), Hellmut Krüger Heizung-Sanitär (Starnberg), "La Villa" - Exklusive Klausur- und Tagungsstätten (Pöcking) Limelight Veranstaltungstechnik (Gilching), W.A.F. Institut für Betriebsräte-Fortbildung (Tutzing).
Kategorie mehr als 100 Mitarbeiter:
3M Deutschland Dentalprodukte (Seefeld), Heine Optotechnik (Herrsching), Reichart Logistik (Gilching), TQ-Systems (Seefeld), VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, Webasto Roof & Components SE (Gauting).