Starnberg:Wie man einfach Energie sparen kann

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Durch den Krieg in der Ukraine wird Gas in absehbarer Zeit wohl ein knappes Gut. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Die Starnberger Agenda gibt Ratschläge, wie man ohne großen Aufwand Strom und Gas sparen kann - und so auch den eigenen Geldbeutel schont.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

E-Auto, Photovoltaik, Heizung: Die Möglichkeiten zum Energiesparen sind vielfältig, aber oft auch teuer oder nicht schnell umsetzbar. Die Starnberger Agenda (Stagenda) will die Bürger nun motivieren, im Kleinen zu sparen. Dazu möchte die Initiative einfache Tipps geben zum Energiesparen. Die Ratschläge werden auf der Homepage veröffentlicht unter www.stagenda.de/willkommen. Jeden Monat sollen neue Tipps hinzukommen. Das Projekt wird von der Stadt Starnberg unterstützt. Man könne zwar mit kleinen Mitteln nicht die Welt retten, aber mit dem Sparpotenzial habe man einen persönlichen Nutzen für sich selbst, sagte Bürgermeister Patrick Janik (UWG, BLS, CSU, SPD) bei der Vorstellung des Projekts am Freitag. Und die Dritte Bürgermeisterin Christiane Falk (SPD) rechnete vor: Mit Kleinigkeiten, wie etwa das Licht ausschalten, sobald man den Raum verlässt, könne bis zu eine Kilowattstunde eingespart werden. Wenn das jeder Bürger Schritt für Schritt umsetze, komme Einiges zusammen.

Erika Schalper vom Arbeitskreis Kunst und Kultur ist überzeugt davon, dass Tipps zum Energie sparen einen gegenteiligen Effekt haben, wenn sie moralisierend daherkommen. Und für die Umstellung der Heizung auf nachhaltige Energien oder für Wärmedämmung sei häufig kein Geld da. "Das schreckt viele ab." Aber alltagstaugliche, einfache Tipps, die sofort umgesetzt werden können, wie beispielsweise beim Kochen immer einen Deckel auf den Topf geben, könne jeder befolgen, ohne sich einschränken zu müssen. "Wenn sich alle an diese Tipps halten, kommt viel zusammen", sagte Schalper, die die Tipps zum Energie sparen mit witzigen Zeichnungen versieht, um sie für den Betrachter interessanter zu machen.

Laut Karin Wurzbacher vom Arbeitskreis Energie- und Klimaschutz wird in Starnberg zu 90 Prozent mit fossilen Brennstoffen geheizt, zu 60 Prozent mit Erdgas und zu 30 Prozent mit Erdöl. Zwar führt ihrer Meinung nach kein Weg am Ausbau erneuerbarer Energien vorbei. Dennoch ist auch sie überzeugt, dass nicht jeder Bürger die großen Energiesparmaßnahmen, wie Wärmepumpe oder Solarzelle, umsetzen kann. Dennoch müsse es im Interesse eines jeden Einzelnen liegen zu sparen - im Sinne des Allgemeinwohls und nicht zuletzt "wegen uns selbst".

"Jeder Beitrag hilft"

Wurzbacher hofft, möglichst viele Bürger gewinnen zu können, wenigstens zwei Tipps konsequent zu befolgen und dadurch einen schärferen Blick für mögliche Energiesparmaßnahen zu entwickeln. "Jeder Beitrag hilft. Und je mehr Menschen bei der Aktion mitmachen, umso größer ist die erzielte Energieeinsparung." Nach Angaben von Rathauschef Janik will sich auch die Stadt überlegen, wie und wo sie sparen kann. Vielleicht könne die Wassertemperatur im Seebad um ein Grad reduziert werden, aber das müsse zunächst diskutiert werden, so der Bürgermeister.

Für Juli schlägt die Stagenda vor, einen Einkaufszettel zu schreiben und nur zu kaufen, was wirklich benötigt wird. Denn laut Statistik landen in jedem Privathaushalt jährlich etwa 80 Kilogramm der eingekauften Lebensmittel im Müll, weil sie im Kühlschrank vergessen wurden. Das sei ein Wert von 230 Euro. Das Kochen ohne Deckel auf dem Topf verbraucht nach Angaben der Stagenda ebenfalls unnötige Energie. Ein weiteres Sparpotenzial könne genutzt werden, wenn man den Herd früher abschaltet und die Restwärme nutzt.

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