Starnberg:Einmal nach Leoni und zurück

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Zum dritten Mal findet am Samstag das "Starnberger See Schwimmen" statt. Der Organisator plant weitere Veranstaltungen dieser Art.

Peter Haacke

Einmal nur das andere Ufer erreichen - davon träumen viele, doch den meisten fehlt allein der Mut dazu. In der Gruppe aber sieht das schon ganz anders aus: Rund 250 Breiten- und Leistungssportler werden sich am heutigen Samstagmorgen ab 8.45 Uhr in Possenhofen in die Fluten des Starnberger Sees stürzen, um auf die gegenüberliegende Uferseite nach Leoni zu schwimmen. Und wer bis dahin noch fit genug ist und schnell genug war, schwimmt die zwei Kilometer gleich wieder zurück. Die Idee zu diesem Spektakel, das nun zum dritten Mal stattfindet, hatte Alexander Fricke. Der 47-Jährige ist am Starnberger See aufgewachsen und entwickelte schon vor Jahren seine Vision von einem "Volksschwimmen". Mittlerweile organisiert er rund zwölf Veranstaltungen pro Jahr, Schwimm-, Lauf- und Triathlon-Wettkämpfe. Im Vorjahr stellte er ein Event auf der Regattastrecke in Oberschleißheim auf die Beine, bei dem knapp 140 Athleten - darunter Ironman-Sieger Faris Al-Sultan - Schwimmstrecken zwischen einem und vier Kilometer bewältigten. Fricke, einst selbst aktiver Schwimmer und Hobby-Triathlet, hat einen Vorsatz verinnerlicht: Jeder gehe laufen oder fahre Rad, nur Schwimmen werde sehr stiefmütterlich behandelt. Und dagegen wollte der Physiker etwas tun. "Ich mach' das jetzt mal selber", sagte sich Fricke - und legte mit missionarischem Eifer los. Doch damit nicht genug: Fricke träumt von einer Veranstaltung vor den Toren Starnbergs: Einen Kilometer vom Erholungsgelände Percha-Beach bis zum "Undosa" und wieder zurück mit hunderten Teilnehmern, das wär's. Die dritte Auflage des "Starnberger See Schwimmens" findet wieder an der geeignetsten Stelle zwischen Possenhofen und Leoni statt. Im Vorjahr musste Fricke wegen des Hochwassers nach Ambach ausweichen. Der allgemeinen Begeisterung tat das jedoch keinen Abbruch: 2010 waren 132 Aktive am Start, von denen immerhin 89 die Vier-Kilometer-Strecke - die Schnellsten unter 50 Minuten - bewältigten. Doch nun wird alles wieder so sein wie bei der Premiere 2009: die Freunde des Freiwasserschwimmens starten um 8.45 Uhr an den Stegen des Erholungsgebiets in Possenhofen. Nachzügler haben jedoch Pech: die Veranstaltung ist ausgebucht, Nachmeldungen sind nicht möglich. "Wir wollen eigentlich mehr", sagt der von Idealismus getriebene Fricke, aber die Kapazität der Veranstaltung stößt wegen des Sicherheitsaspekts an ihre Grenzen. Die Teilnehmer im Alter von 12 bis 75 Jahren durchschwimmen den Starnberger See in östlicher Richtung nach Leoni, die Wende mit Landgang nach zwei Kilometern erfolgt am Seehotel Leoni. Wer möchte, kann hier aufhören und später mit dem Schiff nach Possenhofen zurückfahren. Letzte "Wendemöglichkeit" in Leoni für die Vier-Kilometer-Schwimmer ist um 9.55 Uhr, um die Teilnehmer vor dem dann einsetzenden Schiffsverkehr zu schützen. Der Schwimmstil kann frei gewählt werden, das Tragen von Kälteschutzanzügen bei voraussichtlich 21 Grad Wassertemperatur ist erlaubt. Begleitet werden die Schwimmer durch Boote der Wasserwacht und der DLRG. Die Siegerehrung soll ab 12 Uhr in Possenhofen stattfinden. Und wer es ganz genau wissen will, findet alle Ergebnisse im Internet unter www.starnbergersee-schwimmen.de.

Wie beim Wörthsee-Triathlon müssen die Schwimmer auch bei der Durchquerung des Starnberger Sees bunte Badekappen tragen. Foto: Fuchs (Foto: Triathleten Sportler)
© SZ vom 13.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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