Starnberg:Einbrecher machen Probleme

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Starnberger Inspektion präsentiert Verkehrs- und Kriminalstatistik

Von Christian Deussing, Starnberg

Es hat im vergangenen Jahr auf den Straßen im Bereich der Polizeiinspektion Starnberg 2122 Mal gekracht. Das sind knapp elf Prozent mehr als im Jahr 2014. Noch deutlicher ist die Zahl der Wildunfälle gestiegen, nämlich um 33 Prozent auf nunmehr 268 Kollisionen. Dabei stießen Autofahrer unter anderem mit 214 Rehen, 17 Füchsen sowie zehn Wildschweinen, neun Dachsen und vier Greifvögeln zusammen. Diese Verkehrsstatistik wurde am Dienstag in einer Pressekonferenz von der Starnberger Polizei präsentiert.

Verletzt wurden 284 Personen. Ums Leben kamen zwei Motorradfahrer, zwei Fußgänger und eine Autofahrerin. Die hauptsächlichen Unfallursachen insgesamt sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, "nicht angepasste Geschwindigkeit" und missglückte Überholmanöver. Registriert wurden 17 alkoholbedingte Unfälle mit acht Verletzten und 525 Unfallfluchten, von denen 217 Fälle aufgeklärt werden konnten. Die Quote liegt somit bei 41,3 Prozent. Und: Ältere Autofahrer (ab 65 Jahren) waren häufiger in Unfälle verwickelt und deren Verursacher als noch im Jahr 2014. Gegenläufig ist dagegen der Trend bei den jungen Pkw-Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren.

Für Polizeihauptkommissar Johannes Bauer ist es erfreulich, dass die zuletzt steigende Anzahl von Unfällen, die sich unter Alkoholeinfluss ereigneten, gestoppt werden konnte. Überhaupt keine Unfälle passierten mehr am Maxhof-Kreisel auf der B 2, seitdem dort die einspurige Zufahrt auf den Kreisel als Lösung des Problems gefunden worden ist. Derzeit gibt es laut Bauer auch woanders "keine gravierenden Unfallhäufungspunkte" in Starnberg, Pöcking, Feldafing, Tutzing und Berg.

Ein Problem sind aber für die Polizisten die Einbrecher, die oft organisiert als reisende Täter ihr Unwesen treiben. Zwar wurden zum Saisonbeginn im Oktober an Hauseigentümer Flugblätter zum Schutz vor Einbrechern verteilt, doch die Täter schlagen meistens trotzdem erfolgreich zu. So kam es im vergangenen halben Jahr zu 47 Einbrüchen, das ist mehr als das Dreifache im Vergleich zur Saison 2013/14 zwischen Oktober und März. Gerade in diesen Monaten versuche man aber alles - auch mit verstärkten Zivilstreifen - die Einbrecher zu fassen, sagten Polizeichef Bernd Matuschek und sein Ermittlungsleiter Fritz Kaiser. Sie appellieren daher auch an die Bürger, bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei zu alarmieren und nicht damit zu warten.

Es wurden 178 tatverdächtige Personen ermittelt, die unter 21 Jahren sind. Auffällig ist hierbei, dass viele unter ihnen bei ihren Taten alkoholisiert gewesen sind. "Das bereitet uns Sorgen", betonte Kaiser. Ein weiterhin großes Problem ist der Betrug im Internet - zum Beispiel auf Ebay-Plattformen, bei Kreditkarten und mit "Phishings", bei dem persönliche Daten abgefischt werden. Noch ein anderes Problem beschäftigt Inspektionsleiter Matuschek: die dünne Personaldecke trotz wachsender Aufgaben. Die Starnberger Wache hat zwar 64 Planstellen ("Soll-Stärke"), aber de Fakto nur 51 Polizisten zur Verfügung. In den vergangenen zwei Jahren seien sechs Stellen nicht wiederbesetzt worden, berichtete Matuschek. Nun hofft er, wenigstens zwei neue Beamte zugewiesen zu bekommen.

© SZ vom 13.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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