Starnberg:Einbrecher auf der Flucht erwischt

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Nach Einbrüchen in Kempfenhausen und Percha sind die mutmaßlichen Täter in der Oberpfalz gefasst worden. Erbeutet wurde vor allem Schmuck. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Polizei stoppt zwei mutmaßliche Täter kurz vor der tschechischen Grenze. Gold und Schmuck in ihrem Wagen stammen aus einem Haus in Kempfenhausen

Von Christian Deussing, Starnberg

Nur wenige Stunden nach Einbrüchen in Kempfenhausen und Percha sind am Mittwochabend zwei mutmaßliche Täter in der Oberpfalz bei Wernberg nahe der tschechischen Grenze festgenommen worden. Bei einer Kontrolle hatte sie zunächst unbemerkt ein Teil des Diebesgutes aus dem Fenster geworfen, um es später wieder einzusammeln. Dabei erwischten die selben Fahnder die Männer. In deren Wagen wurde noch ein Goldnugget entdeckt, während zwei Komplizen, die zuvor ausgestiegen waren, in einen Wald flüchteten. Sie warfen eine Tasche mit dem restlichen Diebesgut weg. Der Gold- und Silberschmuck im Wert von 20 000 Euro stammt aus dem Einbruch an der Gartenstraße in Kempfenhausen, berichtete die Polizei am Freitag.

Die Ermittler vermuten, dass auch der zweite Einbruch am Eschenweg in Percha auf das Konto der beiden Männer im Alter von 38 und 40 Jahren geht, die in einem Auto mit osteuropäischem Kennzeichen aufgegriffen wurden. Über einen internen Abgleich konnte die Starnberger Polizei den Schmuck dem Einbruch in Kempfenhausen zuordnen. Anhand von Fotos und weiteren Angaben der Eigentümerin war bald klar, dass es sich eindeutig um die Goldmünzen und den Schmuck handelt, den die Täter dort erbeutet hatten.

Das sei ein "wichtiger Fahndungserfolg", freut sich Starnbergs Polizeichef Bernd Matuschek, der sich seit Wochen mit einer Serie von Einbrüchen in seinem Gebiet befassen muss. Dazu gehört auch der Fall im Eschenweg, wo die Zugangstür eines Wintergartens aufgehebelt und eine Handtasche und 1000 Euro gestohlen wurden. Wenige Tage zuvor waren unbekannte Täter auch in Häuser in Berg, Höhenrain und Feldafing eingestiegen, indem sie Terrassentüren aufbrachen. Seit Anfang November registrierte die Starnberger Polizei 14 Einbrüche sowie fünf Versuche, in Anwesen einzudringen. Das sei eine "deutlich höhere Quote als im Vorjahr", sagt Matuschek. Er kann sich gut vorstellen, dass die beiden jetzt verhafteten Männer auch mit diesen Taten zu tun haben.

Das überprüft nun die Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck. Die gesicherten Spuren, darunter auch mögliche DNA-Spuren und Fingerabdrücke, werden mit den Merkmalen der beiden Männer verglichen, die sich mittlerweile in Untersuchungshaft befinden. Der jüngere der beiden Tatverdächtigen ist schon polizeilich bekannt gewesen, aber nicht durch Einbrüche, sondern wegen Diebstahls und Bedrohungen.

Über den schnellen Zugriff ist auch der Vizechef der Kripo Fürstenfeldbruck, Roberto Rossi, höchst erfreut. Nun geht es um die Frage, ob dem verhaften Duo auch andere Einbrüche im Fünfseenland nachzuweisen sind. "Das ist aber eine Sisyphusarbeit und wird noch länger dauern", sagt Rossi.

© SZ vom 17.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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